Formel 1: Ferrari bestätigt Mattiacci-Aus
Vettel von Teamchef-Wechsel überrascht

—
Kurze Amtszeit für Marco Mattiacci - der neue Ferrari-Teamchef ist schon wieder Geschichte. Wie ABMS berichtet hatte, wird Maurizio Arrivabene Nachfolger.
Bild: Picture-Alliance / Twitter
Am Tag nach dem Finale hat Ferrari weitere Konsequenzen aus der schwachen Saison des Traditionsteams gezogen. Wie AUTO BILD MOTORSPORT bereits am Freitag berichtete, trennen sich die Italiener mit sofortiger Wirkung von Teamchef Marco Mattiacci. Der geschasste sportliche Leiter wusste zu diesem Zeitpunkt selbst noch nichts von seinem Schicksal. ABMS hatte herausgefunden: Als Nachfolger soll Maurizio Arrivabene berufen werden. Nun bestätigte die Scuderia den einstigen Chef von Marlboro Italia offiziell als Mattiacci-Nachfolger. Für hochgezogene Augenbrauen sorgte der Führungswechsel übrigens beim designierten Ferrari-Piloten Sebastian Vettel. Dabei missfiel ihm besonders der Ablauf und die Informationspolitik seines neuen Arbeitgebers.
Erdbeben bei der Scuderia: Mattiacci bei Ferrari vor dem Aus
Amtszeit dauert nur acht Monate

Bäumchen wechsel dich: Mattiacci-Nachfolger Arrivabene (l.) mit Mattiacci-Vorgänger Stefano Domenicali (r.)
Marchionne bestätigt Kritikpunkte
„Wir haben uns nun für Maurizio Arrivabene entscheiden, weil wir in diesen Zeiten der Formel 1 bei der Scuderia jemanden brauchen, der genug Verständnis, nicht nur von Ferrari, sondern auch vom Sport und den politischen Abläufen mitbringt“, bestätigte Marchionne die Kritik nur allzu deutlich. Ferrari war 2014 zum ersten Mal seit der Saison 1993 komplett ohne Grand-Prix-Sieg geblieben. Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen gelang das traurige Kunststück, als erster Ferrari-Stammfahrer, der die komplette Saison bestritt, seit Didier Pironi 1981, das Jahr mit Rang zwölf außerhalb der Top-10 im WM-Klassement abzuschließen. Und selbst Star-Pilot Fernando Alonso, mit der Scuderia immerhin dreimal Vizeweltmeister, beendete die Saison nur als Gesamtsechster.
Exklusiv - Post vom Ferrari-Boss: Flammender Brief an alle Mitarbeiter
Arrivabene als ideale Besetzung

Zum an die Stirn tippen? Die Amtszeit des Mannes mit der Sonnenbrille war nur ein kurzes Intermezzo...
Ross Brawn kehrt nicht zurück
Mit diesen frischen Impulsen soll Arrivabene die Scuderia wieder aufrichten. Der personelle Kahlschlag im Team ist aber trotzdem noch nicht beendet. Nächster auf der Entlassungs-Liste: Aerodynamik-Chef Nicolas Tombazis. Grund: Die Windkanal-Daten des neuen Ferrari für 2015 sind angeblich alles andere als vielversprechend. Eine andere spektakuläre Personalie hat sich derweil wieder zerschlagen. Wie ABMS erfuhr, wird Ross Brawn, Taktik-Genie und Ex-Ferrari-Teamchef zu Zeiten Michael Schumachers, entgegen anders lautender Meldungen nicht zu Ferrari zurückkehren. Der Brite will wegen seiner Frau in England bleiben und dort sein Privatleben genießen. Ende 2012 war Brawn als Teamchef bei Mercedes ausgestiegen. Er hatte bei den Silberpfeilen die Grundsteine für den WM-Erfolg am Sonntag gelegt.
Service-Links