Ferrari und Sebastian Vettel haben schon zur Begrüßung in Monte Carlo die erste Trophäe entgegennehmen dürfen. Die Scuderia bekam am Mittwoch den ehrwürdigen Lorenzo-Bandini-Preis (s. unten) – als Anerkennung dafür, dass die Italiener auch 50 Jahre nach dem Unfalltod des Ferrari-Piloten das Andenken Bandinis in Ehren halten.
Den nächsten Pokal will Vettel am Sonntag dann auf der Strecke holen – 16 Jahre nach Michael Schumachers letztem Sieg für Ferrari in Monaco 2001. Vettel: "16 Jahre? Dann wird es aber höchste Zeit, wenn der letzte Ferrari-Sieg hier schon so lange zurückliegt!" Doch der Deutsche weiß um die starke Konkurrenz von Mercedes. "Gerade hier waren sie in den letzten Jahren besonders gut, sie gilt es zu schlagen. Aber unser Paket ist stark, ich mache mir keine Sorgen."
Für keine Sorgen, aber eine Menge Respekt sorgt beim Heppenheimer indes der enge Stadtkurs von Monte Carlo, den die Formel 1 dieses Jahr erstmals wieder mit deutlich breiteren Autos und Reifen in Angriff nimmt. Vettel: "Man muss hier schon höllisch aufpassen: Wenn es blöd läuft, hängt man gleich in der Leitplanke." Der Ferrari-Star will trotzdem Vollgas geben. "Nur wer das Risiko eingeht, wird belohnt", so Vettel.

Zur Erklärung: Das ist die Bandini-Trophäe

Ferrari
Große Ehre für Ferrari vor dem Monaco GP
Lorenzo Bandini verunglückte beim Großen Preis von Monaco 1967 in einem Ferrari 312F1. An zweiter Position liegend und bemüht, den Rückstand auf den führenden Brabham-Piloten Denis Hulme zu verkürzen, streifte der anscheinend erschöpfte und immer unaufmerksamer fahrende Bandini am Eingang der Hafenschikane die Streckenbegrenzung, worauf der Wagen am Ausgang der Schikane nach links von der Strecke abkam, gegen einen nur von Strohballen gesicherten Poller prallte und Feuer fing.
Durch die vielen Strohballen und auslaufendes Benzin entstand ein großes Feuer, dem die spärlich ausgestattete Feuerwehr nicht gewachsen war. In der zweiten Runde des Rennens kollidierte Bandini leicht, der Motor des Wagens wurde beschädigt und verlor auf der ganzen Strecke Öl, ohne dass es Bandini bemerkte. In den letzten Runden fuhr sein Ferrari deshalb langsamer. Bei dem Versuch, wieder schneller zu werden, kam es zu dem Unfall. Bandini konnte erst nach drei Minuten befreit werden und erlag drei Tage später seinen schweren Verbrennungen.
Kein Ferrari auf den offiziellen Formel 1-Flaggen: Ist das eine Botschaft?
Die Lorenzo-Bandini-Trophäe ist einer der begehrtesten Motorsportpreise Italiens.