Monaco ist immer für eine Überraschung gut. Diesmal fallen die offiziellen Rennplakate sofort ins Auge. Die Organisatoren haben einen Formel-1-Renner als Kollage darauf abgebildet. Am Steuer sitzt Lewis Hamilton,das Auto besteht aus Teilen von Mercedes, Red Bull und Renault
Wer fehlt, und das ist erstaunlich, ist Ferrari. Das ist richtig kurios. Denn Italien ist nicht weit entfernt, die Hälfte der Zuschauer beim GP von Monaco trägt auch deshalb Ferrari-Fankleidung. Der fast schon legendäre Felsen unterhalb des Fürstenpalastes, der beim Glitzer-GP zur riesigen, natürlichen Stehplatztribüne mutiert, schimmert das ganze Wochenende Ferrari-Rot.
Offizielle F1-Plakate ohne Ferrari
Räikkönen und Vettel sind nicht auf dem Plakat...
Und: Das Traditionsteam rund um Sebastian Vettel agiert in dieser Saison extrem erfolgreich (Ferrari gewann zwei der bisher fünf Rennen, Vettel führt mit zwei Siegen und drei zweiten Plätzen die Fahrer-WM an). Trotzdem findet die Scuderia auf dem Plakat nicht statt. Zufall? Eher nicht. Vielmehr könne es ein Zeichen der neuen Formel-1-Machthaber aus den USA an Ferrari sein, sich einzuordnen und keine Sonderrolle mehr zu fordern.
Unter der Herrschaft des Briten Bernie Ecclestone bekamen die Italiener immer Sonderzahlungen in Höhe von 100 Millionen Dollar. Die Männer von Liberty Media wollen das abschaffen und die Gelder, die unter anderem durch Fernsehverträge eingenommen werden, derechter an alle Teams verteilen.
Ferrari wehrt sich dagegen, besteht nach wie vor auf seinen Sonderrechten. Vielleicht will die neue Formel 1 gerade mit dem Plakat zum wichtigsten F1-Rennen des Jahres den Stars aus Maranello zeigen: "Schaut her, es geht auch ohne Euch!“

Von

Ralf Bach