Das dürfte den Ferrari-Ingenieuren Sorgenfalten auf die Stirn zaubern: Sebastian Vettel rollt am dritten Testtag in Barcelona nach nur 40 Runden aus.
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Über die Ursache des Defekts gibt Ferrari bekannt: „Wir sind wegen eines Motorproblems liegen geblieben. Die genaue Ursache werden wir in Maranello analysieren. Wir bauen nun einen frischen Motor ein und sind am Nachmittag wieder auf der Strecke.“
Der erste Ferrari-Motor schaffte gerade mal 294 Runden – das entspricht etwa 1368 Kilometern. Oder anders formuliert: Nach rund vier Renndistanzen ging der Motor ein. Das ist zu wenig. Pro Fahrer und Jahr stehen drei Motoren zur Verfügung, das ergibt bei 22 WM-Rennen eine Mindestlaufzeit von sieben Renndistanzen. Oben drauf kommen ja auch noch die Kilometer in den Trainings und Qualifyings.
Vettel
Sebastian Vettel mit sorgenvoller Miene
Natürlich ist es zu früh, schon von einem fundamentalen Problem bei Ferrari zu sprechen. Fakt ist aber: Um das Problem des fehlenden Abtriebs 2019 zu beheben, hat Ferrari den Rennwagen viel kompakter gestaltet. Die Einlässe an den Seitenkästen sind kleiner, die Kästen dadurch noch stärker eingezogen. Damit das geht, musste Ferrari die Kühleffizienz steigern.
Nach dem Defekt heute werden die Ferrari-Fans sicherlich die Daumen drücken, dass das auch wirklich geklappt hat und die Schlankheitskur nicht auf Kosten der Zuverlässigkeit geht.
Auch der Speed des Ferraris ist bisher noch nicht überzeugend. Sebastian Vettel beschwichtigt zwar: „Derzeit geht es nur ums Rundenbolzen.“ Aber unseren Berechnungen zu Folge dürfte der Rückstand von Ferrari auf Mercedes eine halbe Sekunde betragen – pro Runde!
Natürlich: Noch sind dreieinhalb Tage Zeit, das Auto auf Vordermann zu bringen. Trotzdem. Wir erinnern uns: Im Vorjahr drehte Ferrari bei den Testfahrten noch Kreise um die Konkurrenz...

Von

Michael Zeitler