Bereits zum 14. Mal gastiert die Formel 1 in China. Mit fast 1,4 Milliarden Einwohnern ist das asiatische Land das bevölkerungsreichste der Erde. Aber in über 67 Jahren Weltmeisterschaft schaffte es noch keiner in die Formel 1. Wann ändert sich das? Und vor allem: Wer ändert das?
Wie stark ist der neue Ferrari wirklich? Hier nachlesen
Ferrari fördert seit zwei Jahren Guanyou Zhou, den wohl talentiertesten chinesischen Nachwuchsfahrer: Hervorragende Resultate in internationalen Kartrennen, 2015 Vizemeister in der italienischen Formel 4, 2016 zwei Podiumspätze in der Formel-3-Europameisterschaft. Und 2017 wird er als Teamkollege von Mick Schumacher für Prema Power in der F3-EM an den Start gehen.
Jackie Chan
Auch Hollywood-Legende Jackie Chan ist im Motorsport involviert
China ist durchaus rennsportbegeistert. Obwohl heute in Shaghai nur 22 Minuten trainiert wurde, und am Morgen Regen fiel, waren die Zuschauertribünen gut besetzt. In der Formel E kommen zwei von zehn Teams aus China (Techeetah und NEXTEV), ein drittes (Faraday Future Dragon) hat chinesische Mitbesitzer. Ma Qing-Hua (Techeetah) wurde gefeiert wie ein Star.
Auch Hollywood-Legende Jackie Chan ist ein Rennenthusiast. Mit dem Rennfahrer David Cheng hat er inzwischen ein eigenes Rennteam gegründet. 2015 wurde es LMP3-Meister in der asiatischen Le-Mans-Serie, seit 2016 geht es auch in der Sportwagen-WM an den Start. „Ich will den chinesischen Motorsport und die Entwicklung der Fahrer unterstützen. Deswegen habe ich das Team gegründet“, begründet Chan.
Als Fahrer der beiden 600 PS starken Oreca-Gibson sind neben Ex-Audi-Werksfahrer Oliver Jarvis auch zwei Chinesen an Bord. Neben Cheng ist das Ho-Pin Tung, der 2003 als erster Chinese im BMW-Williams einen Formel-1-Test absolvierte. Seitdem sind 14 Jahre vergangen, aber noch immer ist kein Chinese in der Formel 1. Zhou hat keine schlechten Karten, braucht aber auch noch mindestens zwei, drei Jahre.

Von

Michael Zeitler