Was AUTO BILD MOTORSPORT schon im letzten Jahr geschrieben hat, bestätigt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (49) jetzt in einem Interview mit der Corriere della Sera: Spannungen zwischen ihm und Ex-Teamchef Maurizio Arrivabene haben dazu geführt, dass er Ferrari fast verlassen hätte und ein gemeinsames Arbeiten der beiden nicht mehr möglich war. "Ich fühlte, dass ich nicht mehr dazu in der Lage war, einen guten Job zu machen. Und das habe ich auch zu verstehen gegeben. Es ging ja nicht nur um mich, sondern um alle im Team. Wenn ein Technischer Direktor nicht mehr in der Lage ist, gut zu arbeiten, spiegelt sich das auch alle wieder, die ich zu betreuen hatte."
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Fest steht: Der Machtkampf zwischen Binotto und Arrivabene war besonders am Ende der vergangenen Saison offensichtlich. Binotto hatte keine Wahl und setzte den Ferrari-Chefs die Pistole auf die Brust. Seine Kampfansage: Er oder ich. Am Ende trafen die Bosse die richtige Entscheidung. Zumal Binotto von Konkurrenzteams wie Mercedes oder Renault umworben wurde. Das gibt Binotto heute auch zu. "Es stimmt, dass ich Kontakte zu anderen Teams hatte. Meine Erfahrung in der Formel 1 hat ihren Wert."
Vettel
Vettel soll unter Binotto die Nummer 1 bei Ferrari sein.
Allein: Heute drückt er sich über die angespannte Situation mit Arrivabene diplomatischer aus: "Es war nichts Persönliches, kein richtiger Kampf. Aber wir hatten verschiedene Ansichten, wie man an der Rennstrecke vorgeht." Binotto sagt es nicht, aber ABMS weiß: Ein Kritikpunkte Binottos war, das Arrivabene sich nicht auf Sebastian Vettel als Nummer-1-Pilot festlegte und Teamkollege Kimi Räikkönen sogar gegen ihn kämpfen ließ. In Monza kostete Vettel das ganz sicher die Pole-Position und wahrscheinlich auch den Sieg.
Das wird sich unter Binotto nicht wiederholen. Schon vor dem ersten Rennen hat der neue Teamchef festgelegt, dass Sebastian Vettel auf den WM-Triumph angesetzt wird und dessen neuer Teamkollege Charles Leclerc ihm dabei helfen muss.

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di Montezemolo
Formel 1: Ferrari-Teamchefs - Todt überragt alle
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Ralf Bach