Mit einer "wunderbaren" Runde und einem neuen Streckenrekord hat Lewis Hamilton sich die Pole Position für das Kultrennen der Formel 1 in Monte Carlo gesichert. Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas demonstrierte auf Rang zwei die Entschlossenheit der Silberpfeile, nach dem Tod von Teamaufsichtsratschef Niki Lauda im Sinne des Österreichers die historische Doppelsiegserie mit einem Triumph beim Großen Preis von Monaco fortzusetzen.
"Das ist das Rennen, das jeder gewinnen will. Es bedeutet mir so viel", sagt Hamilton, dessen Mercedes wie der von Bottas in der Qualifikation am Samstag einen roten Cockpitschutz zu Ehren Laudas trägt: "Das ist eine der schönsten Pole-Positionen, an die ich mich erinnern kann. Die Woche war nicht einfach."
Alle Ergebnisse auf einen Blick: Zeiten und Zahlen aus Monaco
Herausforderer Ferrari erlebt mit Sebastian Vettel auf Rang vier und dem angefressenen Lokalmatador Charles Leclerc auf Platz 16 ein weiteres Desaster. "Mehr war nicht drin", sagt Vettel: "Ich habe alles probiert."
Nachdem er schon im Training zur Mittagszeit die Frontpartie seines Ferrari nach einem Ausrutscher in Kurve eins demoliert hatte, streifte Vettel auch in der entscheidenden Runde leicht die Leitplanken. Vettels Rückstand auf die 1:10.116 Minuten von Hamilton: mehr als sieben Zehntelsekunden. 
Hamilton
Lewis Hamilton war einmal mehr nicht zu schlagen
Vor den viermaligen Weltmeister und zweimaligen Monaco-Gewinner schob sich auch noch der Niederländer Max Verstappen im Red Bull. Hinter Vettel reihte sich dessen französischer Teamkollege Pierre Gasly ein - im Anschluss an der Qualifying wurde Gasly aber für das Behindern von Landsmann Romain Grosjean als Strafe um drei Plätze nach hinten versetzt.
Nico Hülkenberg schied im Renault als Elfter schon vor dem entscheidenden Durchgang aus. Auch Publikumsliebling Kimi Räikkönen verpasste die Top-10 bei seiner 300. Grand-Prix-Teilnahme. Der 39 Jahre alte Finne belegte den 14. Platz.
Alle aber landeten sie noch vor Leclerc. Anstatt den 21 Jahre alten Monegassen in der ersten Zeitausscheidung wie Vettel auch noch mal rauszuschicken, leistete sich die Scuderia im ersten Durchgang einen schweren strategischen Fehler. "Ich habe keine Ahnung", haderte Leclerc. "Die Strategie war, noch mal rauszugehen. Ich weiß auch nicht, warum wir das nicht gemacht haben", sagte er und forderte Erklärungen vom Team ein. 

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Auch bei der Konkurrenz wundert man sich: "Ich würde nicht in der Garage sitzen wollen, wenn es auf der Kippe steht. Sie (Ferrari; d. Red.) entschieden aber, es zu riskieren", erklärt Pole-Mann Hamilton - und stellt fest: "Solche Risiken nehmen wir eigentlich nie wirklich in Kauf." Im Kampf gegen Mercedes fehlt Leclerc Ferrari nun jedefalls, um mit verschiedenen Renntaktiken gegebenenfalls Druck auszuüben.
Auch Vettel hätte es beinahe schon zu Beginn erwischt: Eine Minute vor Ablauf der Zeit war er nur 17. Eine Runde blieb dem Heppenheimer, der nach einer leichten Leitplankenberührung ungeplant in die Box hatte fahren müssen.
Mercedes
Mercedes startet auch in Monaco als großer Favorit
Nervenstark raste er zumindest da auf den vorläufigen ersten Platz - und katapultierte damit seinen Teamkollegen Leclerc raus. Vom Mercedes-Duo war Vettel aber Formel-1-Welten entfernt, als es wirklich drauf ankam. "Niki hätte gewollt, dass wir rausgehen und fahren", konstatierte Hamilton, der in dem 70 Jahre alten dreimaligen Weltmeister auch einen Freund verloren hatte. Lauda war am Montag gestorben.
Und so fuhr Hamilton nach dem Auftaktrennen in Australien zum zweiten Mal in dieser Saison die Pole ein. In der Karriere des fünfmaligen Champions aus Großbritannien war das schon Nummer 85. Am Sonntag (ab 15.10 Uhr/LIVE bei Sky) jagt Hamilton nun seinen dritten Monaco-Sieg nach 2008 und 2016 - auch für Niki Lauda.
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(dpa/fh)