Formel 1: Ferrari schlägt zurück
Vettel mit Bestzeit in Bahrain

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Sebastian Vettel beendet den ersten Trainingstag in Bahrain als Schnellster, leistet sich aber auch einen Dreher. Stapelt Mercedes mal wieder tief?
Das war die richtige Antwort nach dem Tiefschlag von Melbourne: Sebastian Vettel und Ferrari liefern in Bahrain einen bärenstarken Freitag ab, die Scuderia dominiert den ersten Trainingstag in der Wüste klar.
Nach Bestzeit von Charles Leclerc in der ersten Session hat Vettel unter Flutlicht am Abend (Ortszeit) mit einer Zeit von 1:28.846 Minuten die Nase vorn. Leclerc sitzt ihm aber mit nur 35 Tausendstelsekunden Rückstand im Nacken.
Ergebnisse im Überblick: Alle Resultate und Zeiten hier
Allerdings lässt Vettel auf seiner schnellsten Runde noch ein paar Zehntel liegen, macht einen Fehler in der Zielkurve - und es ist nicht der letzte: Auf seiner Rennsimulation legt der Deutsche einen Dreher hin, ruiniert sich dabei einen Reifensatz.
Unser Reporter Ralf Bach in der Videoanalyse aus dem Fahrerlager in Bahrain:
Trotzdem dominiert Ferrari. 0,6 Sekunden Rückstand hat Hamilton als Dritter auf Vettels Bestzeit, bei Bottas auf Rang vier ist es noch mal eine Zehntelsekunde mehr. Und auch im Longrun hat sich die Scuderia stark gezeigt.
Mit Blick auf den Speed der roten Konkurrenz fühlt sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff an den Winter erinnert: „Das sah hier mehr nach Barcelona als nach Melbourne aus. Im Moment denke ich, dass sie einen kleinen Vorteil haben. Aber wir quetschen morgen im Qualifying sicher wieder alles raus.“

Rauchzeichen: Vettel leistete sich einen Dreher
Die Experten trauen dem Braten allerdings noch nicht. „Nico Hülkenbergs (Rang fünf; d. Red.) Zeit zeigt, dass Ferrari und vor allem Mercedes noch viel mehr im Tank haben. Er liegt nur eine Zehntel hinter Bottas. Das wird am Samstag im Qualifying definitiv nicht so bleiben, dann drehen die Großen auf“, sagt Ex-F1-Pilot Anthony Davidson.
Auch Red Bull sollte dann, gemäß der üblichen Hackordnung, wieder vor Renault liegen. Max Verstappen (Rang sechs, +0,879 Sekunden) erklärt: „Wir hatten auf den weichen Reifen heute nicht so viel Grip wie es sein sollte. Der Longrun auf den Mediums sah dafür aber ganz gut aus. Trotzdem haben wir noch Arbeit vor uns.“
„Unser Auto ist ein Rennauto, noch keins fürs Qualifying“, sagt Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko zu AUTO BILD MOTORSPORT.
Hören Sie hier unseren Podcast aus Bahrain! Reporterin Inga Stracke interviewt Safetycar-Pilot Bernd Mayländer, Sky-Reporterin Sandra Baumgarter und ABMS-Redaktionsleiterin Bianca Garloff:
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So lief das erste Training:
War Melbourne also tatsächlich nur ein Ausreißer, geschuldet dem speziellen Kurs im Albert Park? Zum Trainingsauftakt in der Wüste von Bahrain fliegen die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Sebastian Vettel jedenfalls wieder so wie bei den erfolgreichen Wintertests in Barcelona! 0,263 Sekunden Vorsprung hat Spitzenreiter Leclerc am Freitag im ersten Training auf Teamkollege Vettel.
Ergebnisse im Überblick: Alle Resultate und Zeiten hier
Australien-Sieger Valtteri Bottas fehlt im Mercedes schon eine knappe Sekunde auf die Bestzeit. Weltmeister Lewis Hamilton muss sich noch mal weitere drei Zehntelsekunden dahinter einordnen. Ex-F1-Pilot und TV-Experte Anthony Davidson urteilt: "Der Ferrari liegt hier sehr stabil und ruhig. Mercedes hatte da gerade im Mittelsektor mehr Probleme und ein unruhigeres Heck." Das erinnert an den Wintertest in Barcelona.
Kein Wunder, dass Hamilton entsprechend die Balance seines Silberpfeils beklagt – nach einem kleinen Ausrutscher in der Zielkurve lässt er deshalb auch die Heckflügelkonfiguration an seinem Auto wechseln, nimmt für die Umbauarbeiten einen Zeitverlust in Kauf. Der Rückstand auf Ferrari bleibt aber groß.

Neben der Piste: Lewis Hamilton hat noch zu kämpfen
Hamilton weiter: "Vielleicht waren Ferrari und Red Bull in Australien einfach raus aus ihrem Fenster, und wenn sie mal reinkommen, fahren sie auf unserem Niveau." Auch WM-Leader Bottas glaubt: "Bahrain wird uns ein besseres Bild liefern."
Red Bull ist zum Auftakt in Sakhir erst mal nur dritte Kraft. Max Verstappen reiht sich knapp hinter Hamilton als Fünfter ein, direkt vor Teamkollege Pierre Gasly.
Renault-Pilot Nico Hülkenberg wird noch hinter McLarens Carlos Sainz Achter. Kurios: Hülkenbergs Training endet kurz vor Schluss mit einer Kollision. Mit Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi kommt es zum Missverständnis. Der Deutsche übersieht den Italiener auf dessen schneller Runde – und es kracht. Beide können aber ohne großen Autoschaden zurück an die Box fahren. Ex-F1-Pilot Johnny Herbert urteilt: "Da hätte Nico einfach besser aufpassen und Platz machen müssen."
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