Formel 1: Ferrari-Skandal beendet
Freispruch für Ferrari

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FIA-Renndirektor Charlie Whiting spricht Ferrari von allen Betrugsvorwürfen frei. Zuvor hatte Mercedes die Legalität der Batterien infrage gestellt.
FIA spricht Ferrari frei! Charlie Whiting hat den vermeintlichen Betrugs-Skandal um Ferraris Batterieschaltung für beendet erklärt. Gegenüber einer kleinen Gruppe von Journalisten, zu der auch ABMS gehörte, erklärte der FIA-Renndirektor am Samstag: "Wir sind nun sicher, dass alles in Ordnung ist. Das Thema wurde durch substanzlose Anschuldigungen aufgebauscht und brannte sich durchs Fahrerlager wie ein Buschfeuer."

Rennleiter Charlie Whiting erklärt: Der Ferrari ist legal
Whiting identifizierte den Ferrari-Motortechniker als Ex-Ferrari-Motorchef Lorenzo Sassi und verriet auch, dass das Thema vor Baku durch Mercedes' technischen Direktor James Allison an die FIA herangetragen wurde.
Der Unterton deutet an: Die FIA ist sauer, dass Mercedes das Thema überhaupt publik machen wollte. FIA-Präsident Jean Todt schießt deshalb gegen das Weltmeisterteam: "Solche unprofessionellen Anschuldigungen langweilen mich."
Nach ABMS-Informationen müssen alle Teams ab dem Kanada GP einen Zusatzsensor einbauen, der die Möglichkeit FIA-Systeme zu umgehen ausschließt.
DIE VORGESCHICHTE VOM FREITAG:
Das Rätsel um einen angeblichen Ferrari-Trick mit den Batterien beschäftigt weiter die Formel 1. Der Wechsel eines Technikers von der Scuderia zu Mercedes brachte das Thema auf den Tisch. Die Vermutung: Ferrari kann oder konnte mit einer speziellen Schaltung der Batterien einen Mess-Sensor so umgehen, dass sie kurzfristig mehr als die erlaubten 163 Zusatz-PS freigeben können. Das wäre illegal.
Offizielle Aussagen dazu sind Mangelware. Mercedes wünscht sich eine Klarstellung der FIA. Doch die Techniker des Weltverbands sind genervt. Einerseits vom Druck, den die Ferrari-Konkurrenz ausübt. Andererseits von der Scuderia, deren spezielle Anordnung der Batteriezellen die FIA-Techniker offenbar vor eine Herausforderung stellt. Deshalb beruft man sich beim Autoverband darauf, dass alle regelmäßigen Untersuchungen des roten Renners seit Saisonbeginn nichts Auffälliges ergeben hätten. Unklar ist, ob diese Untersuchungen dem Fall überhaupt hätten auf die Spur kommen können.

Ferraris Maurizio Arrivabene und Mercedes' Toto Wolff
Zuletzt waberten Gerüchte durchs Fahrerlager, alle Teams müssten einen Zusatz-Sensor einbauen. Doch noch gibt es auch dafür keine Bestätigung.
Spannend könnte es noch einmal am Samstag werden. Dann läuft die Protest-Frist für den Spanien GP ab. Nur bis dahin können Mercedes oder deren Partnerteams noch das Resultat infrage stellen und eine offizielle Untersuchung einleiten. Ein Protest nach dem Monaco GP macht wohl keinen Sinn. Denn mittlerweile geht Radio Fahrerlager davon aus, dass der Ferrari im Fürstentum definitiv legal ist.
Für Ferrari spricht: Einen Trick mit dem Öl, den die Konkurrenz den Italienern ebenfalls vorwarf, konnte die FIA nicht nachweisen. In dieser Angelegenheit erhielt Ferrari bereits einen Freispruch.
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