Ferraris Updates scheinen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen nicht zu gefallen. Nach Mexiko-Test wird erneut mit der alten Version gefahren.
Ferrari und sein jüngstes Update - das ist bisher keine Liebesgeschichte. Nachdem Sebastian Vettel und Teamkollege Kimi Räikkönen im ersten Mexiko-Training am Freitag Vergleichstests mit den alten und neuen Teilen durchführen, entschiedet sich die Scuderia abermals für die alte Version. „Es war ein interessanter Morgen. Wir haben viel gelernt, bleiben aber bei dem alten Paket“, bestätigt Vettel.
Hintergrund: Bereits in Austin brachte Ferrari das neue Aero-Paket, bestehend aus neuem Unterboden und überarbeiteten Barge Boards. Wie schon beim Rennen davor in Japan wurden die Teile aber nur im ersten Freitagstraining getestet, in Texas sogar nur von Kimi Räikkönen. Anschließend wurde auch dort schon auf die alte Version zurückgerüstet.
Ferrari rüstet mal wieder zurück auf Altbewährtes
Die Besonderheit in Austin war allerdings, dass das Wetter am Freitag nicht mitspielte und Ferrari so keine verlässlichen Daten sammeln konnte, um zu evaluieren, ob ein Einsatz der neuen Teile sinnvoll ist. In Mexiko daher der nächste Anlauf - doch erneut beschließt die Scuderia, dass die Updates im weiteren Verlauf des Wochenendes nicht mehr zum Einsatz kommen.
Dabei bringt der neue Unterboden zumindest auf dem Papier erhebliche Vorteile mit sich: Die neue Version weist drei Linien von kleinen Zusatzflügelchen auf (s. Abbildung oben), die diagonal an der seitlichen Hinterseite des Unterbodens platziert sind, auf Höhe der längslaufenden Schlitze im Boden. Die Flügelchen sollen einen besseren Ansaugeffekt durch die Schlitze verursachen, um unterhalb des Bodens eine Art Abdichtung zu generieren.
Auch sollen durch die Konfiguration Turbulenzen vermieden werden, die die vom Unterboden und dem Diffusor generierte Downforce schmälern könnten. Zusätzlich haben die hintersten Flügelchen die Aufgabe, die abgeriebenen Reifenfetzen davon abzuhalten, im letzten horizontalen Schlitz vor den Hinterreifen stecken zu bleiben.
Die Reifen bereiten der Scuderia in Mexiko Probleme
Gerade in Mexiko hätte das Vettel und Co. helfen können, denn der Ferrari frisst besonders die hypersoften Reifen am Freitag nur so auf, der Gummiabrieb an den Walzen ist enorm. Für Vettel wird das Training deshalb zu einer Rutschpartie. „Die Schwierigkeit ist hier, dass man keinen Grip hat. So rutschen wir viel und entsprechend schwer ist es dann, die Reifen ins richtige Fenster zu bringen“, erklärt der Deutsche. „Deshalb sind auch die Abstände vergleichsweise groß. Wenn man es nicht richtig hinbekommt, verliert man gleich ziemlich viel Zeit.“
Satte zwei Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Max Verstappen hat Vettel am Vormittag (Ortszeit) als Siebter, immer noch 1,2 Sekunden sind es am Nachmittag auf Platz vier. „Wir hatten keine saubere Runde, sonst wären wir zumindest vor Renault. Red Bull wirkt hier sehr stark. Alle kämpfen mit den Reifen, versuchen das Rutschen zu vermeiden - außer vielleicht Red Bull. Sie scheinen damit am wenigsten Probleme zu haben“, analysiert Vettel.