Bernie Ecclestone lobt den neuen Geist bei Ferrari. Nachdem die Scuderia in Spielberg auf eine Stallorder zugunsten von Sebastian Vettel verzichtet hat, sagt der ehemalige Formel-1-Chef in SPORT BILD: „An Ferraris Sportsgeist können sich alle ein Beispiel nehmen. Es wäre einfach gewesen, Vettel kurz vor Schluss an Räikkönen vorbeizuwinken. Aber Ferrari verzichtete darauf. Damit hielten sie nicht nur die sportliche Fairness hoch, sondern auch die Moral von Kimi.“ 

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Sebastian Vettel: Seine Karriere in Bildern
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Und sie gingen einen anderen Weg als 2002. Da musste Rubens Barrichello Michael Schumacher – ebenfalls in Spielberg – kurz vor der Ziellinie überholen lassen. Die Folge: Pfiffe und eine Strafe von einer Million US-Dollar.
Vettel
Keine Teamorder: Dadurch hat Vettel schon fünf Punkte liegen gelassen
Ecclestone freut sich deshalb über die neue und vor allem wiedererstarkte Scuderia. Der Brite: „Ferrari hat endlich den Sprung gemacht, auf den ich so lange gewartet habe. Ich wünsche Sebastian den Erfolg, er hätte den Titel verdient.“ Der ehemalige F1-Boss räumt aber auch ein: „Hoffentlich rächt es sich nicht, dass Ferrari damit auf drei Punkte für Vettel verzichtet hat.“
Um diesen Rekord streiten sich Vettel und Hamilton: Hier nachlesen
Fakt ist: Es ist nicht das erste Mal, dass die Italiener 2018 auf Unterstützung für ihre deutsche Nummer eins (Vettel hat in der WM 45 Zähler mehr als Räikkönen; d. Red.) verzichtet haben. Auch in Frankreich winkte Vettel den auf einer anderen Reifenstrategie fahrenden Finnen vorbei und wurde am Ende nur Fünfter. Der Ex-Champion schaffte es dagegen bis auf Platz drei. Das zeigt: Die Konstrukteurs-WM ist Ferrari wichtiger als der Sieg eines einzelnen Fahrers. 
Vettel hat dagegen nichts. Der Hesse bestätigt gegenüber SPORT BILD: „Der dritte Platz ist völlig in Ordnung. Wenn ich es geschafft hätte, Kimi zu überholen, wäre ich gern Zweiter gewesen. Aber an eine Stallorder habe ich nicht mal gedacht.“ 

Von

Ralf Bach