Er fällt auch in diesem Jahr unangenehm auf – zumindest für die Gegner: Mercedes’ Partymode, die Motoreinstellung im Qualifying, die noch mal drei bis vier Zehntelsekunden zusätzlich freigibt. Resultat: fünf Qualifyings, fünf Pole-Positions für einen Mercedes-Fahrer. Vier Mal standen sogar beide Mercedes in Reihe eins.
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Vorm GP Spanien kündigte der Automobilweltverband nun an, die Mercedes-Party schon bald zu beenden. Erst war ein Verbot unterschiedlicher Motor-Modi für 2021 geplant, jetzt ist das schon für den nächsten GP in Belgien in der Mache.
Lewis Hamilton (35) kann das trotzdem nicht schrecken. Der Brite gibt sich cool und unverwundbar, sagt: „Das kommt für mich nicht überraschend, sie wollen uns immer einbremsen. Aber das ändert für uns nichts Dramatisches. Also sehe ich das nicht als Problem, das auf uns zukommt.“
Hamilton: „Sie wollen uns einbremsen“
Hamilton gibt sich cool
Der amtierende Champion weiß, welches Monster im Heck seines Schwarzpfeils brüllt: „Unsere Motorenfachleute haben mit dieser Antriebseinheit einen so tollen Job gemacht. Ja, das wird uns Speed kosten. Aber das nützt ihnen nichts – sie werden damit nicht das erhoffte Ergebnis erreichen.“
ABMS erfuhr: Mercedes soll laut Berechnungen der Konkurrenz im Party-Modus rund 1020 PS freigeben können. Honda kommt auf knapp 995 PS, Renault auf 985 und Ferrari auf 980 – immerhin 40 weniger als Mercedes. Im Rennen sind die Unterschiede nicht so groß.
Die FIA will den Teams nach dem Spanien-GP die technische Direktive zustellen, die besagt: Im Abschlusstraining und im Rennen muss mit der gleichen Motoreinstellung gefahren werden.
Hamilton sieht in Max Verstappen und Red Bull derweil seine Hauptgegner in der WM. Der Holländer hat 30 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter aus England. Hamilton: „Ich werde sie nicht übersehen. Wir müssen ein Auge auf sie haben und weiter hart arbeiten, weil ich nicht glaube, dass es einfach werden wird.“
Dass Mercedes sehr wohl verwundbar ist, zeigte die Blasenbildung beim Hitze-GP in Silverstone. „Wir haben die Reifen da mit unserem hohen Abtrieb platt gemacht“, räumt Teamchef Toto Wolff ein. Allein: In Barcelona wird mit härteren Reifenmischungen gefahren. Und Mercedes ist auch ein Meister darin, aus Fehlern zu lernen.
Wolff: „Es war wichtig, den genauen Grund dafür zu finden und Möglichkeiten auszumachen, dies zukünftig zu mildern. Wir haben die vergangenen Tage damit verbracht, das Problem besser zu verstehen und Wege zu finden, wie wir es in Zukunft angehen können.“