Das nächste Formel-1-Kücken bringt sich in Stellung: Nikita Mazepin (16) wird Entwicklungsfahrer bei Force India. Der Russe wird im Simulator sitzen und auch Testrunden im Force India Mercedes VJM09 drehen. Sein Vater Dmitry Mazepin ist als Chemiker ein Selfmade-Milliardär. Eine finanzielle Motivation hinter der Verpflichtung von Nikita Mazepin liegt also auf der Hand.
Kart-WM
Nikita Mazepin: Vizeweltmeister im Kart anno 2014
Aber: Er hat auch Talent. In der Kart-Weltmeisterschaft 2014 wurde er nur vom britischen Überflieger Lando Norris (16) geschlagen. 2015 fuhr er im Team des Deutschen Josef Kaufmanns in der Formel-Renault-NEC und wurde dabei Zwölfter. 2016 wird er mit Hitech in der Formel-3-Europameisterschaft an den Start gehen. Sein Vater kauft dafür gerade die besten Leute zusammen. Die Chancen, dass Mazepin früher oder später auch Formel-1-Rennen fahren wird, stehen gut. Und mit Sergey Sirotkin (20) sowie Egor Orudzhev (20) stehen zwei weitere russische Fahrer Gewehr bei Fuß.
Noch mehr Motorsport-Sprösslinge: Schumacher, Newey & Co.
Dabei spielte Russland im Motorsport lange keine Rolle. Der eiserne Vorhang trennte nicht nur die politische Welt in Ost und West, sondern auch den Motorsport. Die sovietische Formel-1-Meisterschaft hat nie den Status der F1-Weltmeisterschaft erreicht. F1-Projekte von Khadi und Moskvich versandeten in der Planungsphase. 2010 wurde Vitaly Petrov (31) zum ersten russischen F1-Fahrer – 102 Jahre nachdem Sergey Dimitriewich im Renault beim Großen Preis von Frankreich Rang acht belegte.

Von

Michael Zeitler