Das hätte ins Auge gehen können!
Jetzt erst kam raus: Pierre Gasly wurde beim Russland GP von einem Carbon-Teil am Helm getroffen. „Daniel (Ricciardo, Anm. d. Red.) hat ein Teil verloren, das genau mein Visier traf“, sagt der geschockte Franzose. „Das war wirklich sehr beängstigend. Als ich es kommen sah, dachte ich, es würde durch das Visier und geradewegs in mein Auge gehen. Es ging unter das Halo durch, traf auf das Visier und fiel anschließend ins Cockpit.“
Gasly
Gasly ist beim Russland GP nach Bremsproblemen ausgeschieden
Gasly: „Ich hatte ungefähr eine halbe Sekunde, um es fliegen und auf mein Visier treffen zu sehen.“ Aber der zukünftige Red Bull-Pilot hatte Glück im Unglück. „Ich kam gerade aus Kurve zwei, war also nicht so schnell. Der Zusammenprall mit dem Teil war glücklicherweise also nicht so heftig.“
Einen ähnlichen Unfall erlebte Felipe Massa 2009 in Ungarn. Der Vizeweltmeister von 2008 wurde damals von einer Feder überm Auge getroffen, musste operiert werden und für den Rest der Saison aussetzen. 
Danach wurde das Visier noch sicherer. Es ist rund 3,5 Millimeter dick, besteht aus Polycarbonat. Bei Sicherheitstests wird es mit 500 km/h schnellen Projektilen beschossen – die Einschlagstellen dürfen nicht tiefer als 2,5 Millimeter sein. Ein vier Zentimeter breiter Carbon-Zylon-Streifen ist zudem an der oberen Kante des Visiers angebracht. Zylon wird auch in schusssicheren Westen verwendet, der Streifen allein kostet 500 Euro. Ein Visier ist für nur etwas mehr als 100 Euro zu haben. 2019 sollen die Visiere noch einmal einen Zentimeter kleiner werden.

Von

Alexander Warneke