Ausgerechnet bei der glanzvollen Formel-1-Premiere in China ist Weltmeister Michael Schumacher schwer geschlagen worden. Während sich sein Ferrari-Teamkollege Rubens Barrichello in Shanghai mit seinem zweiten Saisonsieg vor dem Briten Jenson Button im BAR-Honda und dem Finnen Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes die Vize-Weltmeisterschaft hinter Schumacher sicherte, beendete der siebenmalige Weltmeister das Debüt-Rennen im Reich der Mitte lediglich als Zwölfter.

Bruder Ralf Schumacher mußte seinen Williams-BMW beim Comeback nach dem schweren Unfall in Indianapolis wegen einer Kollision mit dem Schotten David Coulthard im zweiten Silberpfeil 19 Runden vor Schluß abstellen. Der kanadische Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve im Renault wurde bei der Rückkehr nach bald zwölfmonatiger Zwangspause immerhin Elfter nach den 305,256 Kilometern auf dem modernen Kurs. Die Jordan-Ford-Piloten Nick Heidfeld und Timo Glock fuhren vor 200.000 Zuschauern auf dem "Shanghai International Circuit" auf die Ränge 13 bzw. 15.

In einem turbulenten Rennen kam Schumi auf der 5,45 Kilomter langen Strecke einfach nicht in Fahrt, lag eine Runde hinter Barrichello. Der Rekord-Weltmeister war in der zwölften von 56 Runden in eine Kollision mit dem Österreicher Christian Klien (Jaguar) verwickelt, drehte sich vier Runden später wie schon am Vortag in der Qualifikation und verlor da schon viel Zeit. 21 Runden vor Schluß rollte Schumacher mit einem Plattfuß in die Box – für den bereits als Weltmeister feststehenden Kerpener war das Rennen gelaufen, trotzdem fuhr er nach einem Reifenwechsel weiter, mußte aber kurz vor Ende des Rennens noch einmal an die Box.