Diese Zahlen sind einfach beeindruckend: Zum vierten Mal in Folge holt Lewis Hamilton in Silverstone die Pole, schon zum sechsten Mal insgesamt. Damit zieht er mit seinem Idol und Rekordhalter Ayrton Senna gleich, der in Brasilien ebenfalls sechsmal bei seinem Heimrennen vom ersten Startplatz startete. Auch ist es am Samstag die 50. Pole für Hamilton mit dem Mercedes-Team - mehr mit einem Rennstall hat nur Michael Schumacher mit Ferrari (58).
Da gratuliert sogar Ex-Silberfeind Nico Rosberg via Twitter...
Heim-Pole für Hamilton: Vettel knapp geschlagen
Kein Wunder, dass sich Hamilton nach dem Qualifying so emotional zeigt, wie selten an einem Samstag. Im Anschluss an seine 76. Formel-1-Pole (auch das ist Rekord) geht der Weltmeister mit zitternden Händen neben seinem Silberpfeil in die Hocke. Geht es nach Niki Lauda, wohl mehr aus Ehrfurcht vor sich selbst als vor dem Auto.
Hamilton
In Silverstone war mal wieder HAMmertime angesagt
„Das kam alles von Lewis, es war wieder eine seiner speziellen Runden. Fantastisch“, lobt der Mercedes-F1-Aufsichtsrat. Lauda: „Ich hatte Sorgen, weil es mit Ferrari sehr eng war. Beide stehen jetzt direkt hinter uns. Sie waren sehr schnell, auf den Geraden und in den Kurven. Wir müssen das jetzt analysieren und sehen, was wir tun können. Denn Ferrari hat echt aufgeholt.“
Lauda macht das nicht nur am Werksteam aus Maranello sondern auch der Gesamt-Performance Ferraris fest. Mit den Kundenautos von Kevin Magnussen, Romain Grosjean (beide Haas) und Charles Leclerc (Sauber) schaffen es fünf von sechs Rennern mit Ferrari-Motor am Samstag ins Q3. Zuletzt beim Österreich GP holte sogar das komplette Ferrari-Sextett Punkte.
Trotz Nackenschmerzen: Vettel selbstbewusst
Mercedes
Rivale Vettel knapp geschlagen: Hamilton in Topform
Ex-Weltmeister und Experte Damon Hill glaubt: „Die relative Messlatte ist (Valtteri; d. Red.) Bottas. Der ist Vierter, mit drei Zehnteln Rückstand. Wie Niki gesagt hat: Nur Lewis hat den Silberpfeil vor Ferrari gestellt, denn eigentlich hat Ferrari hier das beste Auto. Das konnte man gestern schon im Training beobachten.“
Hamilton, der sich die Pole bei seinem letzten Versuch vor allem mit einem starken Mittelsektor schnappt, erklärt: „Ferrari hat hier in Q3 noch mal richtig was aus dem Hut gezaubert. Es war ein harter Kampf, so sehr unter Druck war ich noch nie. Umso schöner war es danach.“ Hamilton: „Ich habe wirklich gezittert, der Adrenalinkick war weit über dem Limit, das ich sonst kenne. Ohne die Unterstützung meiner Fans hätte ich das heute nicht geschafft.“

Von

Frederik Hackbarth