Formel 1: Hamilton zum Coronavirus
Hamilton mit Brandrede zu Corona

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Lewis Hamilton ist schockiert, dass der GP Australien trotz des Coronavirus stattfinden soll.
Er ist sechsmaliger Weltmeister und weiß, dass sein Wort Gewicht hat. Deshalb hat sich Lewis Hamilton heute in Melbourne seiner Verantwortung gestellt und die Königsklasse für ihre Einfach-weiter-so-Mentalität kritisiert.
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„Ich bin sehr, sehr überrascht, dass wir alle hier sind“, sagt der Mercedes-Star bei der Pressekonferenz in Melbourne im Hinblick auf die Coronavirus-Pandemie. „Ich finde es fabelhaft, dass wir Autorennen austragen können, aber ich persönlich bin schockiert, dass wir hier alle in diesem Raum sitzen.“
Hamilton gilt als Weltenbummler, als jemand, der über den Tellerrand hinausschaut. Er macht sich Gedanken über gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit, Umweltschutz. Und er scheut sich angesichts des sich ausbreitenden Virus auch nicht, die Königsklasse zu kritisieren.

Lewis Hamilton ist schockiert, dass der GP Australien trotz des Coronavirus stattfinden soll.
Hamilton stellt die Frage und kennt eigentlich längst auch die Antwort, die er dann selbst gibt: „Cash is King. Ich habe das Gefühl, dass ich mich mit meiner Meinung nicht zurückhalten sollte. Heute Morgen habe ich Jackie Stewart getroffen. Er sah fit und gesund aus, es geht ihm gut. Aber im Paddock haben wir auch ein paar Menschen im fortgeschrittenen Alter. Für die ist das eine große Sorge. Und ich mache mir definitiv auch Sorgen.“
Die Verantwortlichen von Formel 1 und FIA werden solch offene Worte nicht gerne hören. Zufall oder nicht: Als Hamilton mit seinem Coronavirus-Vortrag begann, fiel beim übertragenden TV-Sender 'Sky' praktischerweise das TV-Signal aus. Und die Ergebnisse für die bereits getesteten Teammitglieder sollen erst in fünf Tagen vorliegen – nach Rennende. Hamilton zynisch: „Was für ein Zufall!“
Dabei ist das Fahrerlager nach den Verdachtsfällen vom Mittwoch längst im Alarmzustand. Alle zehn Rennställe verzichten auf TV-Sammelinterviews, überall stehen Desinfektionsspender, bei Print-Interviews herrscht Respektabstand, Autogrammstunden wurden abgesagt.
Wenn es nach Hamilton ginge, wäre das nicht genug.
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