Der RB13 von Red Bull bleibt weiterhin eine Wundertüte. Auch beim Grand-Prix-Wochenende in Shanghai kommt Fahrern und Ingenieuren die Kreation von Wunderdesigner Adrian Newey immer noch chinesisch vor. "Es ist rätselhaft", sagt Red-Bull-Berater Helmut Marko zu ABMS: "Die neuen Teile, die wir brachten, funktionierten im Qualifying nicht richtig. Dafür aber bei den Longruns." Deshalb war Platz fünf von Daniel Ricciardo das Maximum - und der Australier trotz 1,355 Sekunden Rückstand auf Pole-Mann Lewis Hamilton eingeschränkt zufrieden: "Persönlich hätte ich nicht viel mehr machen können. Wenn man auf den Abstand zum Führenden schaut, ist er größer, als ich erwartet hätte."
Ricciardo
Ricciardo kam im Qualifying nicht über P5 hinaus
Teamkollege Max Verstappen konnte wegen Software-Problemen gar nicht richtig ins Geschehen eingreifen. Der Holländer verpasste den Sprung ins Q2 und startet morgen das Rennen vom 17. Startplatz. Er will aber die Probleme nicht auf Motorpartner Renault schieben. "Es ist nicht nur der Rückstand vom Motor her. Wir müssen auch besonders die Balance am Auto verbessern", fordert Verstappen. Beide Piloten hoffen jetzt auf den beim Rennen angekündigten Regen. Ricciardo: "Da liegt das Auto richtig gut und ich kann dann Druck auf Ferrari und Mercedes ausüben."
Was Red Bull noch rätseln lässt: Dass Nico Hülkenberg im Renault-Werksauto mit nur einer halben Sekunde Rückstand auf Ricciardo Siebter wurde. Renault schaffte es damit das erste Mal seit dem Comeback als Werksteam 2016 in den dritten Quali-Abschnitt. Interessant dabei: Hülkenberg fuhr mit extrem viel mehr Flügeln als Ricciardo, verlor aber auf der über einen Kilometer langen Gerade dennoch nur knapp über einen Stundenkilometer auf den Australier im Red Bull. Marko: "Das hätte unter gewissen Umständen mehr sein müssen. Wir müssen uns deshalb jetzt die Daten genau anschauen", kündigt der Grazer an. Hat Renault im Werksteam etwa einen stärkeren Motor als Red Bull? Soweit will Marko nicht gehen, hält aber fest und lächelt dabei: "Einen schlechteren haben sie sicher nicht."

Von

Frederik Hackbarth