Giovanna Amati scheiterte 1992 im unterlegenen Brabham-Judd drei Mal kläglich an der Qualifikation für einen Grand Prix. Seither gab es keine Frau mehr, die in der Formel 1 an den Start gehen wollte. Zwar gab es einige Testfahrerinnen wie Susie Wolff oder María de Vilotta, aber sie stiegen nie zum Stammpilotinen auf. In den Nachwuchsserien gibt es zwar viele weibliche Rennfahrerinnen, doch den Durchbruch wird so schnell wohl keine von ihnen schaffen.
Das befürchtet auch Michèle Mouton. Die 65-jährige Französin war selbst äußerst erfolgreich im Rennsport, wurde 1982 in der Rallye-Weltmeisterschaft im Audi Quattro nur von Ausnahmekönner Walter Röhrl geschlagen. Auch auf Rundstrecken war sie aktiv. Inzwischen arbeitet sie im Automobilweltverband FIA für eine bessere Perspektive für Rennfahrerinnen.
Im Interview mit Motorsport.com zeigte sie sich aber sehr skeptisch: „Die Mädchen werden besser und besser, aber wie auch die Jungs brauchen sie ein Budget und gleichwertiges Material um Erfolg zu haben – und das ist nicht einfach.“
Wolff
Susie Wolff war 2014 noch Williams-Testfahrerin
Selbst, wenn es eine Frau in die Formel 1 schafft, an große Erfolge glaubt Mouton nicht. Der Grund: Frauen seien zu ängstlich! „Wir sind psychologisch anders und dieser Unterschied macht sich bemerkbar, wenn es um Topspeed geht“, glaubt Mouton und erinnert an eigene Erfahrungen 1975 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, als sie im Moynet-Simca-Sportwagen auf Rang 21 gewertet wurde. Schon damals gab es Topspeeds jenseits von 350 km/h.
„Damals war die Mulsanne-Gerade noch fast sieben Kilometer lang. Ich hatte in meinem ganzen Leben nie so viel Angst wie auf dieser Geraden. Denn man kann es fühlen, wenn man mit so hoher Geschwindigkeit fährt. Man weiß, wenn jetzt was passiert, kann man nichts machen.“

Von

Michael Zeitler