Bei all den völlig richtigen und berechtigten Diskussionen um die Klimaerwärmung stellt sich so mancher Formel-1-Fan die Frage: Wie ist der Rennsport mit dem Klimaschutz zu vereinbaren? Passt dieser Sport überhaupt noch in die sich verändernde Gesellschaft?
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Die Formel 1 hat darauf eine Antwort gegeben: Sie ist der Klimaschutz-Bewegung „Sports for Climate Action Framework“ der Vereinten Nationen (UN) beigetreten. Neben Sportverbänden wie dem IOC (Internationales Olympisches Komitee), der NBA (National Baseball-League Amerika) und der FIS (Internationaler Skiverband) haben auch zwei andere Rennserien diese Übereinkunft unterzeichnet: die Formel E und die Extreme E.
Mit der Unterschrift verpflichtet sich die Formel 1 dazu, sich offen für den Klimaschutz einzusetzen. Der ambitionierte Plan sieht vor, die Formel 1 ab 2030 klimaneutral zu machen. Das soll unter anderem durch Biokraftstoffe passieren, aber auch dadurch, dass die Formel-1-Werke zu 100 Prozent auserneuerbaren Energien versorgt werden.
Fußball
Eine Fußball-WM hat debn CO2-Fußabdruck von etwa zehn Formel-1-Saisons

Denn: Der Motorsport mag vielleicht ein unsauberes Image haben, aber Fakt ist auch: Andere Sportarten sind viel klimaschädlicher.
2019 produzierte die Formel 1 insgesamt 256.551 Tonnen CO2. Die Formel-1-Motoren tragen dazu nur 0,7 Prozent bei, die Veranstaltung an sich 7,3% – dazu zählen Stromverbrauch an der Strecke, Rundfunk, Rahmenrennen und so weiter. Das Gros der Emissionen fällt bei der Logistik an: Der Transport der Autos, der Reifen und so weiter macht 45% des CO2-Abdrucks aus, 27,7 Prozent entfallen auf die Geschäftsreisen (etwa die Flüge der Fahrer zu den Grands Prix), 19,3% auf den Betrieb der Fabriken.
Nur mal zum Vergleich: Die Fußball-Weltmeisterschaft findet zwar nur alle vier Jahre statt – erzeugt aber dennoch fast zehnmal so viele CO2-Emissionen wie eine einzige Formel-1-Saison. Oder anders formuliert: Eine einzige Fußball-WM ist so klimaschädlich wie zehn Jahre Formel 1!
Immerhin: Laut dem Nachhaltigkeitsbericht der FIFA sinkt der CO2-Ausstoß beträchtlich: Waren es 2010 noch 2,8 Millionen Tonnen CO2, so wurde dieser Ausstoß 2018 bereits auf knapp 2,2 Millionen Tonnen gesenkt.
Die Formel 1 und der Motorsport generell sind also schon jetzt grüner als ihr Ruf es vermuten lassen. Nichtsdestotrotz will es die Formel 1 dabei nicht bewenden lassen.

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Formel 1: So sieht die Formel 1 ab 2021 aus.
Formel 1: So sieht die Formel 1 ab 2021 aus.
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Kamera
Formel 1: So sehen die Autos 2021 aus

Von

Michael Zeitler