Nun ist es also soweit. Wovor die kleineren Teams seit Monaten gewarnt haben, ist eingetreten. Caterham und wohl auch Marussia sind beim kommenden Rennen in Austin nicht am Start. Am Ende hat das Geld nicht mehr gereicht. Bernie Ecclestone himself hat die Nachricht vom Marussia-Aus heute in die Welt hinaus geschickt. Innerlich lacht er sich jetzt ins Fäustchen. Er wollte die kleinen Teams schon lange loswerden, um seine Idee von drei Autos pro Top-Team durchzusetzen. Was interessant klingt, ist aber nicht zu Ende gedacht. Wenn Red Bull, Ferrari, und/oder McLaren und Mercedes mit drei Autos antreten; was wird dann aus Williams, Lotus, Sauber und Co?
Garloff
Reporterin Bianca Garloff berichtet von den Rennstrecken dieser Welt
Deren Chance in die Punkte geschweige denn aufs Treppchen zu fahren geht bei so einem Szenario gegen null. Die Sponsorensituation der Hinterherfahrer wird dadurch nicht gerade rosiger. Die Folge: Es wird nicht bei den Rückzügen von Caterham und Marussia bleiben. Und dann? Dann bröckelt auch das Geschäftsmodell der Großen. Denn wer soll noch Kundenmotoren kaufen, wenn keine Kunden mehr da sind? Wie wollen Hersteller wie Mercedes ihre horrenden Entwicklungskosten dann refinanzieren? Ein Teufelskreis. Deshalb muss Bernie Ecclestone jetzt endlich mal anfangen an die Formel 1 als Ganzes zu denken.
Punkt eins: Die Einnahmenverteilung muss gerechter werden. Die kleinen Mannschaften leisten genauso ihren Beitrag zu Serie wie die großen. Also sollten sie zumindest so an den Geldern – immerhin rund 800 Millionen Euro pro Jahr – partizipieren, dass sie überleben können. Zweitens: Die Kosten müssen runter, die Chancengleichheit rauf. Egal ob das per Budgetobergrenze oder schärferen Ressourcenrestriktionen erreicht wird. Wenn die Formel 1 überleben soll, muss jetzt gehandelt werden. Bleibt die Frage, ob das überhaupt noch in Ecclestones Interesse ist...

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Bianca Garloff