Noch steht die Ampel in der Formel 1 wegen des Coronavirus auf Rot. Doch schon im Juli könnte es mit einem Doppelrennen in Österreich losgehen (mehr dazu HIER).
Klar ist: Wenn die Saison 2020 losgeht, könnte sie eine der spannendsten überhaupt werden! Je weniger Rennen, desto packender die WM.
Diese Theorie teilt zumindest auch Ferrari-Pilot Charles Leclerc in einer Presserunde, bei der auch AUTO BILD MOTORSPORT dabei war: „Je weniger Rennen es gibt, desto mehr Risiko werden manche Fahrer vielleicht eingehen. Das könnte einige Überraschung geben.“
Der Grund ist klar: Je weniger Rennen, desto wichtiger ist ein gutes Resultat in den wenigen Grands Prix. Das führt zu mehr Angriffslust der Piloten, ergo zu mehr Überholmanövern. Aber eventuell eben auch zu mehr Kollisionen und Nullrunden.
Leclerc
Charles Leclerc geht von einer spannenden Saison aus
Ausfälle kommen den Piloten bei weniger Rennen erst recht teuer zu stehen. Nehmen wir beispielsweise an, Lewis Hamilton fällt durch eine Kollision aus anstatt dass er durch einen Sieg 25 Punkte abräumt: Er bräuchte vier Rennen, um dieses Punktedefizit wieder aufzuholen, wenn er immer Erster und der Sieger des Nullrunden-Rennens immer Zweiter wird. Bei einer Saison mit 22 WM-Rennen ist das durchaus machbar. Bei einer Saison mit vielleicht nur zwölf oder 13 Grands Prix ist das aber deutlich schwieriger.
Mercedes und Lewis sind nach wie vor die Favoriten. Auch wenn die Saison nur acht oder zehn Rennen hat“, dämpft Leclerc die Erwartungen. „Aber wir werden mehr Risiken eingehen, auf der Strecke, aber auch von der Strategie her. Vielleicht wird sich das auszahlen, vielleicht nicht.“
Ein weiterer Faktor sind die Strecken. Manche liegen dem einen Team besser, manche einem anderen Auto. Um überhaupt auf eine annehmbare Anzahl an WM-Rennen zu kommen (wie viele Rennen Pflicht sind, können Sie HIER nachlesen), sind jetzt auch Doppel-Rennen geplant – also zwei Events auf ein- und derselben Strecke.
Wenn diese Piste einem Auto durch ihre Charakteristik besonders entgegenkommt, könnte dies natürlich auch das Bild in der WM verzehren. Leclerc hält aber dagegen: „Man kann immer fragen, ob das fair ist. Aber wir sind eben in einer gewissen Situation und müssen jetzt eben schauen, wie wir daraus das Beste machen. Wenn das bedeutet, dass wir zwei Mal auf der gleichen Strecke fahren, dann ist das halt so. Ich habe auch gelesen, dass wir vielleicht Rennen haben, bei denen wir die Strecke anders herumfahren. Das wäre natürlich sehr, sehr cool. Das könnte eine interessante Idee sein.“
In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen, was die Formel-1-Fahrer während der Coronapause so treiben.

Von

Michael Zeitler