Auch der Regen scheint Ferraris Stärke in Mexiko nicht weggewaschen zu haben. Zu Beginn des Abschlusstrainings am Samstag ist es nass, erst in den letzten 15 Minuten können die Fahrer ein paar schnelle Runden auf Slicks abspulen. Die Bestzeit sichert sich dabei Charles Leclerc in 1:16.145 Minuten, 0,027 Sekunden vor Teamkollege Sebastian Vettel.
Alle Zeiten und Zahlen: Ergebnisse im Überblick
Glück im Unglück für den Heppenheimer: weite Teile des Trainings sind die Ferrari-Mechaniker mit einem Sensorproblem an Vettels Motor beschäftigt, wegen der ohnehin feuchten Strecke hält sich der Schaden durch die verlorene Streckenzeit aber in Grenzen. Am Ende kann Vettel mit eingreifen und alle bis auf Leclerc hinter sich lassen.
Quali-Pace
Dreikampf in Mexiko: an der Spitze geht es eng zu
Die Mercedes-Piloten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton belegen mit einem respektive zwei Zehnteln Rückstand die Plätze drei und vier. Red-Bull-Ass Max Verstappen muss sich im Warmfahren für den Kampf um die Startplätze noch hinter McLaren-Mann Carlos Sainz mit Rang sechs und siebeneinhalb Zehnteln Rückstand begnügen.
Ferrari geht damit als Favorit ins Qualifying. Schon die offizielle Analyse der Formel 1 von den Trainings am Freitag hatte ergeben: In Sachen Quali-Pace liegt Ferrari im Schnitt zwei Zehntel vor Red Bull und drei vor Mercedes (s. Grafik oben). Bei der Renn-Pace sind Ferrari und Red Bull gleichauf, Mercedes nur ein Zehntel dahinter.
Ferraris Topspeed bereitet der Konkurrenz weiter Kopfzerbrechen. "Wenn man sich die Analyse mit den GPS-Daten anschaut, ist Seb (Vettel; d. Red.) auf der Geraden fast neun km/h schneller als wir", verrät Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Ferrari hat viel Flügel und Downforce drauf, ist aber trotzdem überall pfeilschnell. Honda, Mercedes und Renault sind beim Motor mehr oder weniger gleichauf, nur Ferrari ragt extrem heraus."
Kurvenvergleich
Auf den Geraden macht Ferrari keiner etwas vor
Horner weiter: "Die Frage fürs Qualifying ist jetzt, wie viel Ferrari noch zusätzlich im Tank hat. Wir sind in allen Kurven schneller als sie, aber die Geraden schaden uns zu sehr." Die Zahlen geben Horner recht: Vor allem in den langsamen und mittelschnellen Kurven kann Red Bull auf Ferrari Zeit gutmachen (s. Bild rechts, Grafik 1 und 2). Mercedes hingegen brilliert in den schnellen Kurven (Grafik 3). Auf den Geraden pulverisiert Ferraris Power aber alle Gegner (Grafik 4).
Schlecht läuft das Abschlusstraining für Nico Hülkenbergs Renault-Team: an beiden Autos gibt es technische Probleme mit dem Kühlsystem, die Fahrer erzielen deshalb keine Rundezeit.
Das Qualifying zum Mexiko GP steigt am Samstagabend um 20.00 Uhr deutscher Zeit.

Von

Frederik Hackbarth