Formel 1: McLaren in Not
Defektteufel auch ohne Honda

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Ohne Honda sollte für McLaren alles besser werden. Doch die Defektserie reißt auch mit dem Wechsel zu Renault nicht ab. Chefs aber nicht beunruhigt.
Bild: Picture-Alliance
Steht Fernando Alonso vor der nächsten Horror-Saison? Fünf Defekte an den letzten sechs Testtagen bei McLaren lassen Schlimmes erahnen. Dabei sollte es ohne Honda endlich aufwärtsgehen. Die Japaner sind zu Toro Rosso gewechselt - und glänzen seither mit Zuverlässigkeit. Kein Team hat in der ersten Testwoche mehr Runden absolviert als der Kleinbullen-Rennstall.

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Doch dann wurde immer mehr McLaren zum Gespött: Die Kühlung ist nicht ausreichend. Teile der Heckpartie wurden vom Auspuff verbrannt, sind inzwischen mit Zusatzöffnungen versehen. Gestern strandete Stoffel Vandoorne mit einem Batteriedefekt, nachmittags mit einem Hydraulik-Problem. Heute zwang ein Ölleck das Team zum Motorwechsel.
Langsam drängt sich der Verdacht auf, McLaren war an den Problemen mit Honda nicht ganz unschuldig. Zwingt das Chassis die Motorhersteller dazu, zu viele Kompromisse eingehen zu müssen - zu Lasten der Zuverlässigkeit? Die McLaren-Chefs wiegeln in einer extra einberufenen Pressekonferenz ab. Teamchef Eric Boullier: „Besorgt sind wir nicht. Gebt uns ein wenig Zeit, und alles wird gut.“

Bei Toro Rosso läuft bisher alles wie am Schnürchen
Fakt ist: Die Batterie ist bisher bei allen Renault-Teams ein Problem gewesen. Sowohl das Werksteam, als auch Red Bull und McLaren mussten den Speicher schon tauschen. „Man muss damit umgehen können“, lächelt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko die Schwierigkeiten weg. „Bei uns hat der Wechsel eine Stunde gedauert, bei McLaren fast einen ganzen Tag.“ Ein Umstand, der trotzdem alle Renault-Teams gleich hart treffen könnte: Während der Saison dürfen nur noch zwei Batteriepakete verwendet werden. Eines muss also elf, das andere zehn Rennen halten. Renault-Technikchef Bob Bell macht sich keine Sorgen: „Das ist ein normaler Prozess.“

Nach außen hin bleiben die McLaren-Bosse noch ruhig
Zum Abschluss nochmals Boullier: „Wir glauben an unseren Rennwagen. Die restliche Zeit reicht, um alles in den Griff zu bekommen und für Melbourne bereit zu sein.“
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