Mercedes bleibt bis mindestens Ende 2021 als Werksteam in der Formel 1. AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr aus sicherer Quelle: Die Stuttgarter werden das neue Concorde Agreement für die Zeit ab 2021 in Kürze unterschreiben.
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Allerdings binden sie sich damit nicht langfristig an die Königsklasse. Hintergrund: Nach AUTO BILD MOTORSPORT-Informationen hat Red Bull dafür gesorgt, dass es Ausstiegsklauseln in der neuen, fünfjährigen Formel-1-Vereinbarung gibt, die im Jahresrythmus gezogen werden können. Heißt auch: Mercedes könnte Ende 2021 das Werksteam verkaufen, ohne Vertragsstrafe zahlen zu müssen.
AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr zudem: Ein Ausstieg als Werksteam bzw. Teambesitzer ist noch immer nicht vom Tisch. Doch wegen der Corona-Krise hat Daimler die Entscheidung um ein Jahr nach hinten geschoben. Die Ausstiegs-Klausel im neuen Grundlagenvertrag macht’s möglich.
Mercedes will Concorde Agreement unterschreiben
Noch am Wochenende hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff sich vor der Unterschrift drücken wollen
Für einen Verbleib bis 2021 sprach außerdem: Die Technik-Regeln bleiben gleich, hohe Entwicklungskosten fallen weg, weil die Autos nahezu eingefroren werden. Dazu kommt eine vorgezogene Budgetgrenze von 145 Millionen Euro. Für minimalen Geldeinsatz könnte Mercedes mit Lewis Hamilton auf die Jagd nach dem achten WM-Titel gehen.
Noch am Wochenende hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff sich vor der Unterschrift drücken wollen. Für den Österreicher ist Mercedes im neuen Concorde Agreement "das größte Opfer von Einnahmeverlusten" nach dem vorgesehenen neuen Verteilungsschlüssel, der auch den kleineren Teams mehr Einnahmen bescheren soll.
Wolff: „Ferrari behält seine privilegierte Position (das Team bekommt traditionell die meisten Bonus-Zahlungen; d. Red.), Red Bull gleicht Verluste mit Alpha Tauri aus.“ Nur Mercedes werde nicht entsprechend gewürdigt. Der Österreicher: „Wir sind der Meinung, dass Mercedes in den letzten Jahren viel zum Sport beigetragen hat. Abgesehen davon, dass wir auf der Strecke sehr konkurrenzfähig sind, haben wir den Fahrer mit der weltweit größten Strahlkraft, und wir haben das Gefühl, dass wir nicht so behandelt wurden, wie wir hätten behandelt werden sollen."
Die Formel 1 antwortete daraufhin, dass man den Abschluss des Grundlagenvertrags jetzt nicht länger herauszögern wolle. Ob die Königsklasse noch einen Schritt auf Mercedes zugemacht hat, ist nicht bekannt.

Von

Ralf Bach
Bianca Garloff