Nico Rosberg hat wenige Tage nach seinem 30. Geburtstag zum Auftakt des Großen Preises von Großbritannien im ersten Training die Bestzeit erzielt. Der Deutsche ließ sich dabei auch nicht von einem Hydraulikleck an seinem Mercedes aufhalten, das ihn bereits nach wenigen Minuten in der Session zwang, seinen Silberpfeil über den Rasen an den Streckenrand zu steuern und abzustellen. Das Abfallen des Hydraulikdrucks am Autos ließ den Mercedes-Mechanikern anschließend keine andere Wahl, als das Getriebe zu Wechseln. Der Austausch erfolgte jedoch in Rekordzeit, sodass Rosberg nach gut einer Stunde, die er in der Box nutze, um seinem Teamkollegen Lewis Hamilton über die Schulter zu schauen, wieder auf die Strecke konnte - und diesem in den letzten sechs Minuten der Sitzung mit zwei Bestzeiten noch den Einstand beim Heimrennen des Briten verdarb.
Vettel
Sebastian Vettel kam an seinem 28. Geburtstag zum Auftakt im Ferrari nicht über Platz sechs hinaus
Eine Startplatz-Strafe droht Rosberg für den Getriebewechsel nicht. Nach seiner Zwangspause fand er sich trotz der Kürze der Zeit schnell mit dem Auto zurecht und unterbot die Marke seines am Freitagvormittag bis dahin führenden Teamkollegen um 0,07 Sekunden. Dritter wurde zum Auftakt überraschend Toro-Rosso-Fahrer Max Verstappen. Der erst 17-jährige Holländer stellte damit, ebenso wie sein junger spanischer Teamkollege Carlos Sainz auf Rang fünf, die gute Form von Toro Rosso zur Schau. Zwischen die beiden Youngster schob sich Routinier Kimi Räikkönen im Ferrari. Dessen Scuderia-Stallgefährte Sebastian Vettel kam an seinem 28. Geburtstag nicht über Platz sechs hinaus. Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat (beide Red Bull), Nico Hülkenberg (Force India) und Felipe Massa (Williams) rundeten die Top-10 ab.
Neben 17 etatmäßigen Einsatzfahrern waren am Freitag in der ersten Session auch drei Ersatzpiloten im Einsatz. Besonderes Augenmerk galt dabei dem Einsatz der Britin Susie Wolff, die bei ihrem Heimrennen für Williams wieder einmal ein Training absolvieren durfte. Als 13. lag sie knappe drei Sekunden hinter Spitze und acht Zehntel hinter ihrem Teamkollegen Massa. Raffaele Marciello, der für Sauber ins Lenkrad griff, musste sich als 15. ebenso hinter dem Stammfahrer des Teams, Felipe Nasr auf Rang elf, einsortieren. Lotus-Tester Jolyon Palmer gelang hingegen das Kunststück, sich als 14. vor dem regulären Lotus-Piloten Pastor Maldonado auf Rang 16 zu behaupten.

Von

Frederik Hackbarth