Formel 1: Mercedes-Technik in Silverstone
Hamilton vertraut auf Rennabstimmung

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Mercedes im Silverstone-Quali seit 2013 ungeschlagen: Kann WM-Leader Lewis Hamilton Pole-Mann Valtteri Bottas im Rennen über die Reifen knacken?
In Silverstone sind die Silberpfeile einfach nicht zu schlagen: 2012 stand auf dem Kurs im Norden Londons zuletzt kein Mercedes auf der Pole-Position! Die schnellen Richtungswechsel und langgezogenen Kurven auf der Traditionsstrecke kommen dem Mercedes auch dieses Jahr wieder entgegen - gepaart mit den deutlich niedrigeren Temperaturen im Vergleich zu den letzten Rennen in Frankreich und Österreich.
Bei der Technik hat Mercedes deswegen wieder radikalere Wege einschreiten können, wie unser Experte Paolo Filisetti in seiner Zeichnung zeigt: Am hinteren Ende der Motorverkleidung haben die Silberpfeile die Kühlauslässe für dieses Wochenende modifiziert. Das Heckprofil ist geschwungen und tiefer, sitzt unter dem Querlenker der Hinterradaufhängung.
Die Kühlung in diesem Bereich kann im Vergleich zur Version aus Spielberg beim Großbritannien GP reduziert werden. Beim nächsten Rennen in Hockenheim wird die Konfiguration aufgrund der höheren Temperaturen wohl wieder verschwinden. Für Silverstone aber generiert die geschlossenere Variante eine bessere aerodynamische Effizienz. Vor allem auf den Geraden hat Mercedes hier Aufholbedarf gegenüber Ferrari. Dafür lassen die Stuttgarter die rote Konkurrenz regelmäßig in den Kurven alt aussehen.

Bottas auf Pole - doch hinter ihm lauert Hamilton
Hinzu kommt, dass Ferrari das Rennen am Sonntag auf den weniger haltbaren weichen Pneus startet. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton zeigt sich deshalb selbstbewusst - nicht nur gegenüber der roten Konkurrenz sondern auch seinem vor ihm startenden Teamkollegen Bottas: „Morgen sollte mein Auto gut sein, denn es ist fürs Rennen abgestimmt“, so Hamilton. „Ich hatte gestern auch schon meine Schwierigkeiten über eine Runde, aber der Renntrimm war sehr gut - deshalb wollte ich von meinem Set-Up auch nicht mehr zu sehr davon abweichen.“
Eine Aussage, die Hamiltons Gegner getrost als Kampfansage verstehen dürfen, war der Longrun des Briten im Schnitt doch deutlich stärker als die Longruns der Konkurrenten (ABMS berichtete).
Im Fall von Bottas' kommt es daher vor allem auf die im Quervergleich mit Hamilton zuletzt gezeigte Schwäche des Finne beim Umgang mit den Reifen an. „Was das Reifenmanagement angeht, kann und muss ich es definitiv noch besser machen. Das wird auch morgen wieder der Schlüssel sein“, weiß Bottas.
Mercedes-Sportchef Toto Wolff sieht Hamilton da leicht im Vorteil: „Lewis ist eine Klasse für sich, wenn es darum geht, die Reifen am Leben zu halten. Das hat Valtteri noch nicht ganz so gut geschafft.“
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