Formel 1: Mick Schumacher
Ricciardo fällt als Schumacher-Rivale aus

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Haas-Teamchef Günther Steiner dreht weiter am Vertragspoker-Rad. Doch einen Fahrer bekommt er offenbar nicht.
Bild: LAT/Haas
Für Mick Schumacher (23) muss es sich wie in einer Dauerschleife anfühlen. Sein Haas-Cockpit weiterhin in der Verlosung. Hartnäckig sucht Haas nach Alternativen für den jungen Deutschen. Ein Konkurrent für den Sohn von Michael Schumacher heißt Nico Hülkenberg, ein anderer Daniel Ricciardo. Doch Letzterer scheint gar kein Interesse am Rennwagen des US-Teams zu zeigen.
Hintergrund: Ricciardo muss McLaren Ende 2022 vorzeitig verlassen und wäre eigentlich auf dem Markt. Gemeldet hat sich der Ex-Teamkollege von Sebastian Vettel aber offenbar noch nicht bei Haas.

Ricciardo muss McLaren Ende 2022 vorzeitig verlassen und wäre eigentlich auf dem Markt.
Bild: McLaren
„Wenn er an uns interessiert ist, hat er bestimmt keine Scheu, mich anzurufen. Ich werde ihm aber nicht hinterherlaufen“, sagt Haas-Teamchef Günther Steiner der US-Amerikanischen Nachrichtenagentur AP. „Ich möchte, dass er zuerst für sich selbst entscheidet, was er tun will, bevor er sich zu etwas überreden lässt.“
Steiners Worte lassen darauf schließen, dass er den Australier nicht (mehr) auf dem Zettel hat. Dazu passt: Ricciardo will nach AUTO BILD-Informationen lieber als Testfahrer bei einem großen Team (Mercedes) zu sich selbst finden, als in einem nicht konkurrenzfähigen Auto weiter hinterherzufahren.
Steiner trauert der verpassten Chance offenbar hinterher. „Für uns wäre er ein Volltreffer“, räumt er ein. „Er war ein Rennsieger und jetzt ist er ohne Job. Ich schätze ihn als Fahrer, habe aber keine Ahnung, warum er im Moment keine Leistung bringt.“
Auch wenn die Aussage Mick Schumacher verbal weiter unter Druck setzen soll, birgt sie doch einen positiven Aspekt für den jungen Deutschen: Denn ohne Ricciardo hat er einen Cockpit-Konkurrenten weniger.
Trotzdem muss er am kommenden Wochenende zeigen, was er kann. Teambesitzer Gene Haas erwartet Punkte. Immerhin: Schumi junior kommt mit dem richtigen Mindset an den Circuit of the Americas nahe Austin.

Mick Schumacher wird verbal weiter unter Druck gesetzt.
Bild: LAT/Haas
„Ich war in Dallas“, verrät er. „Es ist kein Geheimnis, dass ich es aus vielen Gründen liebe, in die USA zu reisen, und die Ranch dort zu haben, ist definitiv ein großer Vorteil. Wir sind mit den Can-Am‘s gefahren, hatten Spaß, haben ein bisschen abgeschaltet und Zeit mit meiner Schwester und den Pferden verbracht. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Rennen, bin ganz heiß darauf.“
Für sein Team Haas hat er vorm US-Heimspiel ein paar lobende Worte parat: „Diese Saison ist eine ganz andere Erfahrung als die letzte. Es war meine Rookie-Saison, also habe ich viel Zeit damit verbracht, mich an die Abläufe zu gewöhnen und das Auto zu lernen. In dieser Saison hat man das Gefühl, dass es im Team brummt und aufwärts geht. Jeder bei Haas hat so hart gearbeitet, um uns wieder nach oben zu bringen, daher ist es eine Ehre, das Team zu vertreten.“
Vom Rennen auf dem Circuit of the Americas verspricht sich Schumi jr. viel. „Austin ist eine Strecke, von der wir erwarten, dass sie unserem Auto sehr gut liegt“, sagt er. „Wir wissen, dass es in letzter Zeit schwierig war und wir meist von einem unglücklichen Rennen oder Wochenende im Allgemeinen betroffen waren. Hoffentlich können wir das bei unserem Heimrennen und in die Punkte fahren.“
Seiner Zukunft im Team würde das definitiv helfen.
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