Der eine verliert sieben Plätze, der andere macht acht Positionen gut: Die Haas-Teamkollegen Kevin Magnussen (30) und Mick Schumacher (23) haben sich im Sprint zum GP von Sao Paulo nach Magnussens spektakulärer Pole-Position am Freitag einander wieder angenähert.
Magnussen gewinnt den Start, wird aber wie erwartet bis auf Platz acht durchgereicht. Schumacher junior macht die meisten Plätze des ganzen Feldes gut und wird Zwölfter.
Das Rätselraten um die Zukunft von Mick Schumacher geht weiter.
Bild: LAT/Haas

„Eine gute erste Runde hat geholfen“, sagt er. „Ich hatte das Gefühl, dass mit dem Motor was nicht stimmte. Deshalb musste ich viel am Lenkrad verändern.“ Der Sohn von Michael Schumacher hatte dennoch sogar die Top Ten im Visier. „Ich war schneller als Lance (Stroll) und Daniel (Ricciardo) vor mir“, räumt er ein. „Es hätte also noch weiter nach vorne gehen können.“
Das Rätselraten um die Zukunft des jungen Deutschen geht derweil weiter. Immerhin: Die Entscheidung, wer 2023 das zweite Haas-Cockpit bekommt, ist gefällt. Das bestätigte Teamchef Günther Steiner in der Pressekonferenz von Sao Paulo. Demnach gehe es nur noch um Details, „wie wir das tun, was wir tun werden.“ Eine Entscheidung kündigt er für nächste Woche vor dem GP Abu Dhabi an.
Haas-Teamchef Günther Steiner lässt sich nicht in die Karten schauen.
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Ob Nico Hülkenberg oder Mick Schumacher den Zuschlag bekommt, dazu lässt sich der Südtiroler nicht in die Karten schauen. Über Schumi junior sagt er nur, er habe 2022 „sehr gute und auch sehr schlechte Momente“ gehabt. Immerhin hört sich die Erklärung aus Steiners Mund fast schon wie ein Lob an. „Er ist konstanter geworden. Am Saisonbeginn war es sehr hart, als er mit einem besseren Auto und einem sehr guten Teamkollegen ins kalte Wasser geschmissen wurde. Da wurde ihm erst bewusst, dass das jetzt die echte Formel 1 ist. Aber dann hat er sich gut erholt, und er wurde besser.“
Das Qualifying in Interlagos war in der Hinsicht allerdings ein Rückschritt. Während Teamkollege Kevin Magnussen die Pole holte, wurde Schumacher Letzter. Für seinen Onkel Ralf war das Resultat des ganzen Drucks, den Steiner auf seinen Neffen aufbaut. Schumi II bei Sky: „Man kann nicht von einem Fahrer verlangen, dass er Risiko geht – und ihn gleichzeitig unter Druck setzen. Natürlich war das Ergebnis ein Resultat von fehlendem Selbstvertrauen. Man braucht im Regen das Backing vom Team.“
Ralf Schumacher deutet auch an, dass Mick selbst noch nicht weiß, ob es für ihn bei Haas weitergeht. „Ich glaube, dass die Entscheidung noch nicht mitgeteilt wurde“, lässt der ehemalige GP-Sieger durchblicken.

Von

Bianca Garloff