Formel 1: Montezemolo-Aus bei Ferrari
Schwerer Tag für Alonso

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Luca di Montezemolo ist nicht länger Ferrari-Präsident. Nach den schwachen Ergebnissen der Scuderia musste der Italiener seinen Hut nehmen.
Bild: Getty Images
Nur ein Titel in zehn Jahren, oft mehr Gespött als Maßstab der Formel 1, erst geschlagen vom einstigen Emporkömmling Red Bull, nun chancenlos gegen Mercedes: Die dauerhafte Ferrari-Krise in der Motorsport-Königsklasse hat Luca di Montezemolo den Präsidenten-Job gekostet. Nach 23 Jahren an der Spitze von Ferrari kündigte er heute seinen Rücktritt für den 13. Oktober an.
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FIAT erhöht Einfluss

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Verkaufszahlen reichen nicht
Die Formel 1 hat Montezemolo letztlich das Rückgrat gebrochen. Ausgerechnet im Jahr der größten technischen Revolution der Formel 1 versagte Ferrari aber gemessen an seinen Ansprüchen. In der Konstrukteurswertung rutschte der 16-malige Teamchampion nach dem peinlichen Auftritt beim Heimrennen in Monza mit dem vorzeitigen Aus für Fernando Alonso wegen eines technischen Defekts und dem ungenügenden neunten Rang für Kimi Räikkönen auf Platz vier ab. „Seit sechs Jahren gewinnen wir nicht mehr, wir haben die besten Piloten der Welt und es kann nicht sein, dass wir zwischen dem 7. und 13. Platz starten”, kritisierte FIAT-Chef Marchionne. Di Montezemolos wirtschaftliche Ergebnisse seien sehr gut, „aber im Fall von Ferrari muss man auch die sportlichen Ergebnisse berücksichtigen”, hatte der Italiener betont.
Brawn will nicht zurück

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Santander-Chef verstorben
Für Ferrari-Star Fernando Alonso ist dieser Tag besonders bitter. Er verlor nicht nur Montezemolo als Ansprechpartner. Heute Nacht verstarb mit Santander-Chef Emilio Boitin (79) auch der größte Förderer des Spaniers. Über Montezemolo hatte der Ex-Weltmeister am vergangenen Wochenende noch gesagt: „Er ist einer meiner wichtigsten Ansprechpartner. Wir telefonieren nicht nur während der Grand Prix sondern auch davor und danach. Wenn er Ferrari verlässt, wird alles anders.“ Montezemolo war es auch, der mit Alonso über eine Vertragsverlängerung über 2016 hinaus verhandelt hatte. Auf die Frage, ob Alonso das Team verlassen würde, wenn Montezemolo abdankt, hatte der Spanier am Samstag mit einem klaren „Nein“ geantwortet – dann aber die Unschuldsmiene aufgesetzt und gelächelt...
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