Formel 1: Nach missachteter Stallorder
Rosberg will interne Klärung

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Es war der Aufreger beim Großen Preis von Budapest: Der Mercedes-Funkspruch an Lewis Hamilton und vor allem die Reaktion des Briten - nämlich keine.
Bild: Getty Images
Die weiße Sponsor-Mütze hatte Nico Rosberg wie ein Skateboarder falschherum aufgezogen, nach einem locker leichtem Gespräch war dem Mercedes-Piloten zwei Stunden nach dem Rennen trotzdem nicht zumute. Sein Gesichtsausdruck war verkniffen, die Stimmung gedrückt. Teamkollege Lewis Hamilton hatte sich nicht an eine Stallorder gehalten und Rosberg damit den möglichen Sieg vermasselt. Doch während Hamilton sich im Fahrerlager vor die Kameras seines Haus- und Hofsenders BBC stellte und mitteilte, wie sehr ihn die Anweisung des Kommandostands geschockt hätte, blieb Rosberg ruhig.
Rosberg bleibt ruhig
„Tut mir leid“, entschuldigte er sich bei der deutschen Presse. „Ich möchte jetzt nichts über die Vorkommnisse sagen. Ich weiß nicht, was Lewis gesagt hat. Ich mache es so, wie ich es am besten finde.“ Intern klären lautet Rosbergs Devise. Dabei muss er vor Wut gekocht haben. Rosberg: „Man hat ja gesehen, was passiert ist. Und es ist besser, wenn man das hinter verschlossenen Türen regelt.“
Befehl ignoriert

Erst wurde Nico Rosberg durch das Safety-Car aufgehalten, dann durch Teamkollege Lewis Hamilton
Hamilton egoistisch
Mercedes-Teamchef Toto Wolff ganz offen: „Nico hätte das Rennen gewinnen können, aber Lewis hätte natürlich seine eigenen Chancen im WM-Kampf verschlechtert.“ Weil Rosberg den Weltmeister von 2008 mit frischen weichen Reifen am Ende locker hätte überholen können. Doch Hamilton zog hinterher die Verschwörungskarte. Im Unterton seiner Erklärungsversuche stets die Frage versteckend, warum das Team Rosberg habe bevorzugen wollen.
Nicht nah genug dran
Rosbergs Problem: Er kam nicht nah genug ran an seinen Teamkollegen um den Briten vorm Boxenstopp ernsthaft attackieren zu können. Zu ABMS sagt er: „Wenn man auf das gleiche Auto auffährt, ist es schwer noch näher ranzufahren. Ich war die ganze Zeit im DRS-Bereich drin. Näher ging nicht.“ Hamilton rechtfertigt sich: „Warum hätte ich für Rosberg langsamer machen sollen?“
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