Formel 1: nach Team-Verkauf
Frank und Claire Williams treten zurück

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Frank Williams und seine Tochter Claire treten zurück. Damit beginnt nach dem Verkauf des Rennstalls ein neues Kapitel für das Traditionsteam.
Es ist ein historischer Tag für die Formel 1: Das dritterfolgreichste Team der Geschichte bekommt eine neue Teamführung. Heute gaben Teamgründer Frank Williams und Tochter Claire den Rückzug bekannt.
Zur Erinnerung: Vor wenigen Wochen wurde der Williams-Rennstall an die US-Investmentfirma Dorilton Capital verkauft. Die eigentlichen Käufer haben sich bisher noch nicht zu erkennen gegeben. Bislang war davon die Rede, dass die Teamführung vorerst bestehen bleibt, ebenso wie der Name Williams und die Fabrik im britischen Grove (mehr dazu HIER).
Heute nun zogen sich Frank und Claire von ihrem Familienteam zurück. Claire Williams sagt: „Wir waren seit über vier Jahrzehnten in der Formel 1 vertreten. Wir sind unheimlich stolz auf unsere Ergebnisse und das Erbe, das wir hinterlassen. Wir waren stets dabei, weil wir es geliebt haben. Die Freude am Rennfahren. Es ist daher keine leichte Entscheidung gewesen, sondern eine, die wir nach reichlich Überlegung als Familie getroffen haben."

Claire Williams tritt zurück
Matthew Savage, Vorsitzender von Dorilton Capital und Williams, erklärt: „Wir respektieren die schwierige Entscheidung von Claire und der Williams-Familie, das Team und das Unternehmen zu verlassen, nachdem sie neue Ressourcen für die Zukunft aufgetan haben. Claire hat absolut herausragende Arbeit geleistet, das Williams-Erbe zu bewahren, nachdem sie ab 2013 die Verantwortung dafür trug. Außerdem ist es ihr gelungen, Innovationen anzustoßen, und das in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit."
Frank Williams hat seinen ersten Formel-1-Rennstall Ende der 1960er Jahre gegründet und kehrte 1977 mit dem aktuellen Williams-Team zurück. Mit sieben Fahrertitel und 118 Siegen ist Williams der dritterfolgreichste Rennstall der Geschichte, wird aber in Kürze von Mercedes überholt werden. Claire Williams leitet das Tagesgeschäft seit 2013, weil sich ihr Vater – seit 1986 an einen Rollstuhl gefesselt – immer mehr zurückgezogen hat.
Wer Nachfolger wird ist noch nicht bekannt. Gerüchten zu Folge ist Graeme Lowdon ein Kandidat, der zuletzt das Manor-Projekt in der Formel 1 geleitet hat.
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