Formel 1: Nachtrennen in Bahrain
Liebe Formel 1, muss das sein?

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Der Bahrain-GP ist das erste Nachtrennen des Jahres. Doch warum eigentlich? Der Ökogedanke der Formel 1 wird so ad absurdum geführt.
Bild: Ferrari
Schon gewusst? Eine Fußball-WM ist hinsichtlich der CO2-Bilanz so schädlich wie ganze zehn Formel-1-Saisons! Heißt: Die Königsklasse ist sauberer als ihr Ruf. Dennoch will sich Formel 1 einen noch grüneren Anstrich verpassen: Spätestens 2025 fahren die Autos mit 100% Biosprit, spätestens 2030 will die Formel 1 klimaneutral sein, wie es so schön heißt.
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Doch wenn ein Nachtrennen in Bahrain die Antwort der Königsklasse auf die Frage nach mehr Nachhaltigkeit ist, dann gute Nacht. 495 Flutlichtanlagen mit mehr als 5000 Einzelleuchten auf zehn bis 45 Meter hohen Masten, für die 50 Kilometer Kabel verlegt werden mussten – das ist vieles, aber nicht Öko. Wie viel Strom dafür gebraucht wird, wird nicht veröffentlicht. Bekannt ist nur, dass 120 Aggregate im Einsatz sind.

Die Formel 1 fährt in Bahrain bei Nacht
Bild: LAT/Mercedes
Auch das Nachtrennen der Formel 1 in Singapur ist noch einigermaßen verständlich. Es war das erste in der Geschichte, hatte damit ein Alleinstellungsmerkmal und die Szenerie in der Mega-Metropole hat ein eigenes Flair. Dazu kommt die Zeitverschiebung, die das Nachtrennen in Europa zur besten Tageszeit stattfinden lässt. Aber Bahrain liegt mitten in der Wüste. Hier wird also keine Skyline zur Schau gestellt. Ein Nachtrennen dort macht schlicht keinen Sinn.
Auch die Formel E springt jetzt übrigens auf den Nachtzug auf. Die beiden Rennen in Saudi-Arabien im Februar werden erstmals in der Nacht ausgetragen. Das ist sogar noch sinnfreier, bedenkt man, dass die Formel E sich immer als Öko-Rennserie verkauft.
Die besten Bilder vom Trainingsfreitag in Bahrain finden Sie hier.
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