Die Formel-1-Autos 2019 unterscheiden sich technisch durchaus stark voneinander. Vor allen Dingen besteht natürlich eine Kluft zwischen den Top- und Mittelfeld-Rennställen. Aber auch die Top-Autos haben jeweils ihre eigenen Charaktereigenschaften.
Ferrari präsentiert schnittige rote Göttin: hier klicken.
Nun kennen wir die neuen Formel-1-Flitzer von Mercedes, Ferrari und Red Bull für die neue Saison. Die Zahl der aerodynamischen Updates ist anders als beispielsweise in der Sportwagen-WM nicht begrenzt. Daher werden wir im Laufe des Jahres sicherlich noch einige Neuerungen sehen. Aber das Grundgerüst bleibt. Wir haben die drei Topteams in Sachen Technik verglichen (alle Details in der Bildergalerie):
Frontflügel:  Das Reglement schreibt 2019 eine deutliche Vereinfachung vor, u. a. nur noch fünf Hauptelemente. Daran haben sich alle gehalten. Die Flügel wirken recht einfach gestaltet – aber es ist gut möglich, dass sich die drei Topteams da bis zum Test- oder Saisonauftakt noch einiges einfallen lassen und jetzt noch nicht in die Karten schauen lassen wollen.
Nase: Die drei Nasen unterscheiden sich deutlich. Ferrari hat weiter einen Schnabel und an der Seite auf Höhe der Vorderradaufhängung Schlitze. Der Mercedes setzt erneut auf eine extrem schmale Front, die sich hinter der Aufhängung auf Höhe der Startnummer deutlich verbreitert. Und bei Red Bull ist das charakteristische Loch in der Nase geblieben – das unter anderem von Sauber kopiert wurde.
Vorderradaufhängung: Red Bull verbindet die Aufhängung mit Bügeln bis zu den Barge Boards, den seitlichen Luftleitblechen. Ferrari und Mercedes verzichten auf dieses Element.
Seitenkästen: Die sind bei allen drei Teams extrem eingezogen, vor allem aber bei Red Bull. Ob das der Honda-Motor mitmacht? Die Kühleinlässe von Mercedes fallen tendenziell etwas größer aus. Der Ferrari wirkt im unteren Bereich insgesamt etwas bauchiger als der Mercedes und Red Bull. Nach oben hin ist der rote Renner ähnlich schmal wie der Red Bull. Dafür sorgen die zwei nun übereinander liegenden Wastegate-Röhrchen.
Rückspiegel: Sie sind extrem weit außen angebracht. Ein Trend, dem alle Teams folgen.
Airbox: Ferrari hat eine dreieckige Airbox. Red Bull und Ferrari haben nur einen Einlass, der innen aber in verschiedene Kanäle aufgeteilt ist. Sie sind außerdem runder als bei Ferrari.
Heckflügelbereich: Der scheint die neue Spielwiese der Ingenieure zu werden. Viele Teams präsentieren dazu verschiedene Lösungen: Fransen, Schlitze, Zusatzflügel. An der Finne verzichtet Red Bull auf einen Zusatzflügel, bei Mercedes kommt ein zweigeteilter Flügel zum Einsatz, Ferrari hat sogar einen ovalen Flügel angebaut. Oben in der Bildergalerie gibt es die Unterschiede zu sehen.
Anstellung: Der Red Bull bleibt extrem angestellt, Mercedes nur etwas, Ferrari liegt irgendwo dazwischen. Eigentlich dachten viele Experten, dass die angestellten Autos mit den großen Frontflügeln der Vergangenheit angehören, weil das seitliche Abdichten des Unterbodens erschwert wird. Doch scheinbar haben sich die Ingenieure, allen voran bei Red Bull, da clevere Lösungen ausgedacht.

Von

Michael Zeitler