Seit 4. Mai ist die neue Biografie von Niki Lauda auf dem Markt – geschrieben vom langjährigen Formel-1-Journalisten Maurice Hamilton. Darin erinnern sich viele Weggefährten der österreichischen Formel-1-Legende an seine letzten Momente. Am 20. Mai 2019 starb er nach einjähriger, schwerer Krankheit. In Folge einer Infektion mussten ihm beide Lungenflügel transplantiert werden, am Ende versagten die Organe.
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Unmittelbar vor der Lungentransplantation im August war Lauda mit seinen Freunden Attila Dogudan, Gernot Schaffler und Toto Wolff auf Ibiza. Wolff erinnert sich: „Wir hatten vereinbart, dass wir nach Silverstone drei Tage auf Nikis Boot verbringen wollten, das vor Ibiza lag. Ich flog Montagnacht hin, und wir aßen auf der Jacht zu Abend. Nikis Husten hörte sich nicht mehr so schlimm an, war aber eben immer noch nicht weg. Der Abend war toll.“
Lauda
Toto Wolff spricht über Niki Lauda
Lauda ging sogar nochmal auf Partytour. Wolff weiter: „Um zwei Uhr morgens sagte Niki: 'Lasst uns zu Pacha gehen!' Das ist ein sehr berühmter Nachtclub auf Ibiza, der für sein Flower-Power-Ambiente im Stil der 1970er-Jahre bekannt ist. Wir tranken ordentlich; es war ein richtiger Männerabend, an dem wir uns noch mal wie junge Kerle fühlten.“
Doch Laudas Zustand verschlechterte sich. „Mir schien, als ob Niki wieder diesen … wie soll ich sagen … sechsten Sinn hatte, den ich schon erwähnt habe“, erklärt Wolff. „Er schien zu ahnen, was ihm bevorstand. Am nächsten Tag sagte er, dass er sich nicht besonders gut fühle. Am darauffolgenden Morgen sagte er, dass es ihm richtig schlecht gehe und wir ihm helfen müssten, nach Wien zurückzukehren. Wir flogen zu viert in meinem Flugzeug zurück und Gernot brachte ihn anschließend gleich ins Krankenhaus. Man teilte uns mit, dass seine Lungenfunktion auf zehn Prozent gesunken war.“
Auch seine Familie kommt in der neuen Biografie zu Wort. Sohn Lukas Lauda zum Beispiel erinnert sich: „Ich war von Anfang an bis zum Ende immer bei ihm. Er brauchte mich dort, und es war gut, bei ihm zu sein. Es war sehr schwierig, er hatte viel Pech mit den Bakterien, die sich in seiner Lunge eingenistet hatten. Es gab auch einige gute Tage, aber mir war bewusst, dass es höchst unwahrscheinlich war, dass er wieder ganz gesund werden würde."

Von

Michael Zeitler