Noch sechs Rennen, dann ist die rote Ära für Sebastian Vettel (33) vorbei. Sorgt das für einen Emotionsschub beim Deutschen? Nicht wirklich: „Ich bin realistisch genug zu wissen, dass die Dinge sich dem Ende zuneigen“, sagt er in der Pressekonferenz vor dem GP Portugal in Portimao (Sonntag, 15.10 Uhr). Trotzdem will der Deutsche noch mal richtig Gas geben. „Das aktuelle Auto ist nicht leicht zu fahren“, räumt er ein. „Weder für Charles noch für mich. Und natürlich ist es auch eine andere Art von Lovestory, wenn man weiß, dass man das Team verlässt. Charles quetscht meistens alles aus dem Auto raus. Ich habe dagegen nicht immer gezeigt, was ich kann. Aber zum Ende des Jahres würde ich gern noch einmal dorthin kommen, wo ich sein kann.“
Kampfansage von Vettel! Dazu passt ein verbesserter Ferrari SF1000.
Vettel mit Kampfansage zum Liebes-Aus
Sebastian Vettel
Bild: Ferrari
Nach der Enttäuschung am Nürburgring mit Platz elf für Vettel und Platz sieben für Leclerc baut die Scuderia auf weitere Updates. Bereits in Russland und der Eifel gab’s eine neue Nase, einen neuen Heckflügel und einen neuen Unterboden. In Portugal soll das Paket nun mit einem neuen Diffusor seinen endgültigen Schliff bekommen. "In Portimao werden wir weitere Updates haben, vor allem beim Diffusor. Das komplettiert unser Programm, das wir über die vergangenen Monate ausgerollt haben", verrät Enrico Cardile, Leiter der Performance-Entwicklung.
Dabei entwickelt Ferrari längst auch in die Richtung, die man für 2021 einschlagen will. Cardile: „Wir müssen in Betracht ziehen, dass in diesem Jahr mehr als je zuvor die Entwicklung auf die kommende Saison abzielt." Auch da will man sich hauptsächlich um die zickige Hinterachse kümmern.
Trotzdem gibt sich das italienische Traditionsteam auch für 2020 nicht geschlagen. Derzeit liegen die Roten auf Rang sechs, 34 Punkte hinter Renault und 36 hinter McLaren. Das Ziel lautet WM-Rang vier. Cardile: "Wenn wir uns den WM-Stand ansehen, dann schmerzt Platz sechs natürlich. Wir sind uns dessen bewusst, dass diese Position nicht würdig ist für Ferrari."
Dazu passt eine lustige Anekdote aus der McLaren-Pressekonferenzen. Carlos Sainz, der Sebastian Vettel 2021 bei Ferrari ersetzt, wird gefragt, ob er sich wegen seines Wechsels zu Ferrari dumme Sprüche an hören muss. Antwort: „Ich werde jetzt nicht lügen: Ja, hier und da gibt es Witze. Aber ich stehe da drüber. Ich hoffe, ich bin der, der zuletzt lacht.“

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