Er ist der Joker im Verhandlungspoker um die letzten freien Formel-1-Cockpits für 2023: der erste Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries.
Der Niederländer überzeugte zunächst mit Platz neun bei seinem unerwarteten Formel-1-Debüt in Monza (als Ersatz für Williams-Pilot Alex Albon). Jetzt steht er bei mindestens drei Teams auf dem Zettel, die noch einen Sitz zu vergeben haben: AlphaTauri, Williams und Alpine.
Am Freitag sickerte ein Treffen mit Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko in Graz durch. AUTO BILD MOTORSPORT weiß: De Vries ist tatsächlicher ein heißer Kandidat aufs Cockpit von Pierre Gasly, sollten sich Red Bull mit Alpine über eine Ablösesumme für den Franzosen einigen.
Gleichzeitig ist der Niederländer für den Alpine-Test noch im September am Hungaroring u.a. neben Formel-2-Pilot Jack Doohan vorgesehen. Und auch bei Williams steht er als Nachfolger von Nicholas Latifi hoch im Kurs.
In welches Cockpit steigt De Vries in der Saison 2023?
Bild: Williams

Trotzdem hält er in der niederländischen Talkshow 'Humberto op Zaterdag' den Ball flach: „Ich weiß nicht, ob ich in einer so luxuriösen Situation bin, dass ich es mir aussuchen kann“, sagt der Mercedes-Zögling. „Das liegt größtenteils außerhalb meiner Kontrolle.“
Dennoch gibt er bereitwillig seine Optionen Preis: Williams wäre für De Vries demnach ein "logischer Schritt. Mit Alpine stehe ich seit Juli in Kontakt, und ich werde nächste Woche in Budapest für sie testen. Und wie in den Medien zu lesen war, bin ich nach Österreich gereist, um Helmut Marko zu treffen. Das sind die Fakten.“
Eine Präferenz für eine der drei Mannschaft habe der Niederländer nicht. „Wo auch immer ich einen festen Platz bekommen kann, wäre ich damit sehr zufrieden.“
Sein Debütwochenende in Monza hat De Vries indes mittlerweile verdaut – und er ist immer noch mächtig stolz darauf: „Das Wochenende selbst war fantastisch und verging wie im Flug. Es war ein Traum, der wahr wurde. Am Montagnachmittag war ich aber ziemlich schnell wieder in der Realität; ich bin jetzt mit der Zukunft beschäftigt.“
Die ist auch aus deutscher Sicht spannend, denn De Vries steht bei Williams, Alpine und vielleicht sogar AlphaTauri in direkter Konkurrenz zu Mick Schumacher. Ob der Sohn von Michael Schumacher bei seinem Team Haas bleibt, steht noch nicht fest.