Erst die Enttäuschung über die verpasste Vertragsverlängerung und nun das: Sebastian Vettels Ferrari SF1000 zeigt sich in Spielberg beim Qualifying zum Großen Preis von Österreich als störrisches Rennpferd. Nur Platz elf für Sebastian Vettel. Etwas mehr als eine Sekunde (1,191) fehlte dem Deutschen im zweiten Qualifying-Abschnitt auf die Spitze und knapp zwei Zehntelsekunden auf seinen Teamkollegen Charles Leclerc.
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„Ich dachte eigentlich, wir wären etwas schneller heute“, lautet Vettels Fazit. „Ich habe mich ganz wohlgefühlt im Auto. Dann aber kamen Probleme mit der Hinterachse und ich hatte nicht ganz das Vertrauen, das Auto um die Ecken fliegen zu lassen. Dazu kam noch ein kleiner Fehler im letzten Run.“
Schumi III fordert „Trainerwechsel“ bei Ferrari
Vettel schafft es im Qualifying zum Großen Preis von Österreich nur auf Platz elf
Immerhin: Am Sonntag soll es Temperaturen um die 30 Grad geben. Da hilft es, dass der Heppenheimer mit den gelben, mittelharten Pneus starten darf. Vettel: „Im Renntrimm sind wir – glaube ich – deutlich schneller. Trotzdem: Das ist kein gutes Ergebnis für uns, aber wir müssen das Beste draus machen.“
Sky-Experte Ralf Schumacher findet indes  deutliche Worte über Ferraris Leistung. „Das war ja schon abzusehen bei den Wintertests und der tolle Motor (aus 2019; d.Red.) musste ja auch zurückgeschraubt werden. Das Auto scheint nicht in der Balance zu sein. Das wirkt alles wie ein Krampf.“
Schumi II fordert: „Im Fußball würde man von einem Trainerwechsel sprechen, mal sehen, wann es bei Ferrari soweit ist.“ Unter diesen Umständen sollte Vettel noch nicht mal traurig über seinen Abschied sein, meint Ralf Schumacher. „Wie es aussieht, ist es besser für ihn – egal was da kommt. Da verliert man irgendwann auch die Lust.“
Auch Ex-Ferrari-Star Gerhard Berger ist in Spielberg vor Ort. Er sagt zur Causa Vettel-Ferrari: „Seb ist ein Ausnahmekönner – so soll er auch in Erinnerung bleiben. Ich hoffe deshalb, dass er nicht in einem Mittelklasseteam landet. Derzeit sind bei Red Bull und Mercedes die Türen zu – aber in der Formel 1 können sich die Situationen auch schnell ändern. Ich foffe einfach, dass er es noch schafft, seinen fünften WM-Titel einzufahren.“

Von

Bianca Garloff