Die Abmessungen eines Formel-1-Autos; die Teams hüten sie wie die wichtigsten Geheimnisse der Welt. Mehr als fünf Meter lang und 95 Zentimeter sei der W08 lang, verkündete Mercedes bei der Präsentation des Silberpfeils. Das war’s. Genaue Zahlen? Fehlanzeige. Insbesondere beim Radstand tut man sich in der Szene schwer, die Maße rauszurücken. Weil er die Fahr- und Aerodynamik des Autos direkt beeinflusst.
Formel 1 2017: So schnell ist sie
Mercedes
Mercedes mit dem langen Radstand wieder top?
AUTO BILD MOTORSPORT hat die drei Top-Renner des Jahres 2017 deshalb via Foto vergleichen. Das Ergebnis: Mercedes hat den Längsten! Ist der Radstand also einer von den neuen Supertricks des Weltmeisterteams? Fakt ist: Bereits im letzten Jahr kursierten Gerüchte, dass eine Mannschaft mit einem extrem langen Abstand zwischen Vorder- und Hinterrädern ins Rennen gehen wird. Angeblich soll Mercedes den Randstand im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Zentimeter gestreckt haben. Da war er 350 Zentimeter lang.
Aber was bringt ein langer Radstand? Er verlängert den Bereich, in dem die Teams mit Zusatzflügeln spielen und so die von den Vorderrädern verwirbelte Luft beruhigen können. Die Entwicklung der seitlichen Luftleitbleche ist in diesem Jahr wieder erlaubt. Eine Spielwiese, auf der sich die Teams nur allzu gerne tummeln. Dafür nimmt man sogar eine schlechtere Fahrdynamik in engen Kurven in Kauf.
Bleibt die Frage, warum Red Bull einen anderen Weg geht. Der RB13 hat den kürzesten Radstand der drei Top-Teams. Ferrari liegt in der goldenen Mitte. Dafür ist der Red Bull hinten am stärksten angestellt (Heck liegt höher als die Front, um den Unterdruck am Unterboden zu verstärken). Der Mercedes liegt dagegen fast so flach wie ein Brett. Welches Konzept das bessere ist; der Saisonstart in Melbourne könnte es zeigen.