Red Bull hatte vorab den meisten Wind um seine Neuerungen gemacht. Sogar von einem komplett neuen RB14 wurde in den sozialen Medien deshalb spekuliert. Mittlerweile ist klar, dass der RB13 nicht stärker weiterentwickelt wurde als der Ferrari und der Mercedes. Mit 0,6 und 0,8 Sekunden Rückstand waren Max Verstappen und Daniel Ricciardo am Freitag in Spanien weiter nur die dritte Kraft. „Wir sind näher an Ferrari dran“, analysiert Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber AUTO BILD MOTORSPORT, „aber Mercedes hat anscheinend einen größeren Schritt nach vorne gemacht.“
Red Bull
Red Bull fehlt noch zu viel auf die Spitze
Teamchef Christian Horner rudert mittlerweile sogar zurück, was die Ausmaße des Updates angeht. „Es wurde übertrieben, trotzdem haben wir ein signifikantes Update gebracht, von dem die meisten Seiten auch zu sehen sind.“ Horner meint neue seitliche Luftleitbleche, Flügel, Seitenkästen. Die Modifikationen sollten vor allem den Abtrieb im Heck stabilisieren. Grund: Der Red Bull hat die Hinterreifen bislang nicht zuverlässig in ihr Arbeitsfenster bringen können.
Daniel Ricciardos Fazit zum Ende des ersten Trainingstages: „Es gab Zeiten, wo es sich gut anfühlte, aber auch Zeiten wo wir noch einiges lernen müssen. Das Update ist wie erwartet ein Fortschritt, aber wir wussten, dass uns das nicht auf Mercedes-Niveau bringt. Wir sind da, wo wir es gedacht haben.“
Verstappen
Verstappen glaubt nicht an eine Sieg-Wiederholung
Sein Teamkollege Max Verstappen klingt auf die Frage nach der Siegfähigkeit weniger optimistisch: „Wenn wir diesmal vier Autos haben, die sich raushauen, können wir gewinnen“, spielt der Holländer auf den Mercedes-Crash aus dem Vorjahr an, der ihm vor zwölf Monaten den Weg zum ersten Sieg ebnete. Verstappen zum Status quo: „Ich bin zufriedener als vorher, aber wir müssen hart arbeiten, um mehr Pace aus Auto zu holen und vor allem aus dem Motor.“
Denn der Renault bleibt die Achillesferse von Red Bull. Die für Kanada angekündigte Ausbaustufe ist vorerst verschoben worden. Horner: „Wir sind neugierig zu erfahren, wann die nächste Ausbaustufe kommt. Ich hoffe, dass sie das ganze Potential bald abrufen können.“

Von

Frederik Hackbarth
Ralf Bach