Formel 1: Red Bull schwärmt von Verstappen
Horner: Verstappen wie ein geschliffener Diamant

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Nach Max Verstappens fünftem Saisonsieg lobt ihn sein Team in den höchsten Tönen.
Bild: Red Bull Content Pool
Es war die nächste Machtdemonstration von Max Verstappen (25) in Barcelona. Beim Grand Prix von Spanien holte der Red Bull-Star seinen 40. Sieg. Nichts und niemand vermag den fliegenden Holländer derzeit auf den Boden zu holen. 24 Sekunden betrug sein Vorsprung auf Mercedes-Star Lewis Hamilton.
„Max kam 2016 mit extrem viel rohem Talent zu uns“, rekapituliert Red Bull-Teamchef Christian Horner im Gespräch mit Auto Bild. „Jetzt ist er wie ein immer feiner geschliffener Diamant. Er hat neben dem Fahren so viel freie Kapazitäten im Kopf. Das macht ihn so souverän und unantastbar.“
Der Brite berichtet anschließend von einer Szene, die sich bereits am Trainingsfreitag in Spanien so zugetragen hat. „Im Cockpit hat Max das Klingeln von Helmut Markos Handy gehört und sofort erkannt. Das zeigt, dass er längst nicht am Limit ist – und genau das ist der Schlüssel zum Erfolg.“
Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko ergänzt: „Ich hatte mein Handy aus Versehen neben dem Performance-Ingenieur liegen lassen und habe das erst durch Max gemerkt. Der Junge ist speziell.“

An Max Verstappen kommt in der Formel 1 aktuell niemand vorbei.
Bild: Red Bull Content Pool
Das zeigte auch die Qualifying-Runde in Monaco, in der Verstappen wie in Trance mit mehreren Bandenberührungen zur Bestzeit raste. „Max hat ein ganz besonderes Gefühl fürs Auto“, erklärt sein Vater Jos bei Auto Bild. „Das hatte er immer schon. Ich glaube aber, dass er das durch seine Simracing-Aktivitäten noch perfektioniert hat. Wenn er vom Rennwochenende nach Hause kommt, setzt er sich in seinen Simulator und fährt dort weiter. Für mich lässt sich eine Runde wie die in Monaco nur dadurch erklären.“
Verstappen junior dementiert das nicht. „Es ist schwer zu sagen, ob Simracing mir im Auto hilft, aber es schadet nicht”, gibt er zu. „Nach der Winterpause bin ich jedenfalls nie eingerostet.“ Und auch bei der Fahrzeugabstimmung hilft die permanente Beschäftigung mit dem perfekten Setup: „Darüber denke ich im Simracing mehr nach als in der Formel 1“, lacht Verstappen.
Erfolg hat Verstappen nicht verändert
Fest steht aber auch: Der Erfolg hat den Niederländer nicht verändert. In Red Bulls Motorhome bleibt er immer noch stehen, wenn er angesprochen wird. „Max ist derselbe Junge wie früher“, betont Jos Verstappen stolz. „Und auch das ist ein Geheimnis seines Erfolgs.“
Wie lockerleicht ihm der Sieg in Spanien fiel, zeigt noch eine andere Szene. Obwohl Renningenieur Gianpiero Lambiase ihn vorm Überschreiten der Tracklimits und damit vorm Versuch einer schnellsten Rennrunde warnte, brannte Verstappen auch die noch in den Asphalt. „Die beiden sind wie ein altes Ehepaar, das sich vorm Fernseher über den Sender streitet“, vergleicht Teamchef Horner.
Verstappens Antwort zeigt, wie eng die Einheit ist, die er und das Team bilden: „Über so eine Frotzelei können wir schmunzeln.“ Nur die Konkurrenz nicht – der vergeht angesichts der Verstappen-Dominanz das Lachen.
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