Formel 1: Renault R.S.17 präsentiert
Hülkenbergs Auto bald in Alonso-Farben?

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Renault präsentiert mit dem R.S.17 jenen Rennwagen, mit dem Nico Hülkenberg das Team auf Platz fünf der Konstrukteurswertung bringen soll. Lackierung vor Änderung?
Bild: Montage/Hersteller; picture-alliance

Schon Fernando Alonsos Renaults waren blau-gelb
Gestern wurde der Renault R.S.17 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt: Der R.S.17 wird Nico Hülkenbergs erster Werks-Rennwagen in der Formel 1. „Es ist das erste Auto, das nach dem Wiedereinstieg als Werksteam 2016 vollständig von Renault konstruiert wurde. Wir haben das Team umgebaut, wir haben gute Fahrer und starke Partner – das Ziel ist daher Rang fünf in der Konstrukteurswertung“, stellt Jérôme Stoll klar, der Präsident von Renault Sport.
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2016 schloss Renault die Konstrukteurs-WM auf Platz neun ab – nur Sauber und Manor waren noch schlechter. Aber Renault hatte auch erst im Dezember 2015 das finanziell angeschlagene Lotus-Team gekauft, musste den Rennstall erst neu aufbauen. Das Team wurde deutlich aufgestockt und umgebaut. Erst vor wenigen Tagen wurde mit Pete Machin ein neuer Aerodynamik-Spezialist von Red Bull abgeworben.
Als „wirklich sexy“ bezeichnete Hülkenberg denn auch seinen neuen Dienstwagen, an den er folgende Anforderung stellt: „Wir brauchen einen starken Allrounder, um über die gesamte Saison hinweg stark zu sein. Er muss gut auf allen Streckentypen mit allen Reifentypen perfekt funktionieren und mit jedem Kurventempo klarkommen.“
Technischer Zeichner des neuen Renault R.S.17 ist Bob Bell, der mit Renault schon die beiden WM-Titel von Fernando Alonso holte. Er hat seinem neuen Baby die typischen Formen und Kurven der Generation 2017 verpasst: Eine große Finne hinter der Airbox, die den Luftstrom zum Heckflügel beruhigt. 2017 ist das durch die Reglementänderungen wieder wichtiger, weil der Heckflügel 15 Zentimeter tiefer sitzt als im Vorjahr.
Dank gelockerter Aerodynamik-Regeln hat der Frontflügel wieder deutlich mehr und komplexere Einzelelemente als noch 2016. Auch die Airbox ist wie schon am Sauber-Ferrari verschachtelter. Die einströmende Luft dient zur Kühlung der einzelnen Antriebselemente und des Getriebes. Die Nase ist breiter als beim Vorgängermodell.
Völlig neu entwickelt wurde der Motor und – in Zusammenarbeit mit der Nissan-Marke Infiniti – auch die Energierückgewinnungssysteme. Sogar Motorenexperte Mario Illien, mit Mercedes mehrfach Weltmeister, unterstützt Renault mit seiner Motorschmiede Ilmor bei der Entwicklung des Antriebsstrangs. Bell dazu: „Wir sind sicher noch hinter Mercedes, aber schon auf Augenhöhe mit Ferrari – oder zumindest in diesem Bereich.“ Renaults Motorchef Remi Taffin rechnet vor: „Der neue Motor soll allein 0,3 Sekunden pro Runde bringen.“ Dabei habe man anders als Mercedes den Turbo nicht getrennt, sondern die Batterien neu positioniert und die Kühlung optimiert.
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