Renault hat erneut Protest gegen Racing Point eingereicht. Damit steht auch hinter dem neunten Platz von Lance Stroll beim Großbritannien-GP ein Fragezeichen.
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Konkret richtet sich der Protest wieder gegen die Bremsschächte von Racing Point, die vom Mercedes des Jahrgangs 2019 abgekupfert sein sollen. Das Bauteil steht symbolisch für die Diskussion, was an Kopien per Reglement in der Formel 1 erlaubt sind und was nicht. Die Bremsschächte gehören seit 2020 nämlich zur Liste an Teilen, die Konstrukteure selbst designen müssen – den so genannten „listet parts“.
Racing Point
Der Bremsschacht von Racing Point wird heiß diskutiert
Die FIA hat mehrere Bremsschächte von Racing Point beschlagnahmt. In den vergangenen Wochen haben die Anwälte von Renault und Racing Point zudem Dokumente ausgearbeitet, die ihre Sichtweisen und Argumente darlegen.
In dieser Woche Woche, also noch vor dem Jubiläums-GP in Silverstone, soll die Anhörung stattfinden.
Es geht um sehr viel. Sportlich sind Racing Point (42) auf Rang fünf und Renault (32) auf Platz sechs der Konstrukteurs-WM nur durch zehn Punkte voneinander getrennt. Auch weil Daniel Ricciardo und Esteban Ocon beim Großbritannien-GP mit den Plätzen vier und sechs stark aufgetrumpft haben. Es geht aber vor allem auch um die Zukunft von Satellitenteams wie Alpha Tauri und Haas: Wenn Kopieren in der Formel 1 in bestimmten Bereichen erlaubt ist, könnten bald weitere Teams dem Beispiel Racing Point folgen. Sehr zum Ärger von „waschechten“ Konstrukteuren wie Renault oder auch McLaren.

Von

Michael Zeitler