Formel 1: Rosberg mag Funk-Verbot
Wieder mehr pures Racing

—
Für die Formel-1-Piloten kommt mit dem Funkverbot der FIA im Rennen ein neuer Baustein hinzu: Nico Rosberg will diesen zu seinem Vorteil nutzen.
Bild: Getty Images / Mercedes
Fast hätte Nico Rosberg seine Sponsorenveranstaltung heute in Singapur verpasst. Den ganzen Tag verbrachte er vorm Abflug nach Asien im Simulator in der Fabrik in Brackley, dann wurde auch noch ein Flug gecancelt. Warum so spät noch im Mercedes-Werk? Wegen des neuen Funk-Verbots musste Rosberg Überstunden schieben! Ab sofort sind alle Funksprüche und Hinweise verboten, die die Performance des Fahrers oder Autos beeinflussen, heißt es in einer neuen Direktive des Automobilweltverbandes FIA. Dazu gehören auch Informationen zum Benzinverbrauch oder anderen Motoreinstellungen. Hintergrund: Die Fahrer sollen wieder selbstständiger werden. Rosberg: „Ich war deshalb gestern den ganzen Tag im Simulator und habe die verschiedenen Prozeduren geübt, weil ich mich jetzt an viel mehr erinnern muss.“
Mehr Eigenverantwortung

Rosberg muss nun selbst am Lenkraddisplay ablesen, wie viel Sprit er hat und wie hoch der Verbrauch ist
Nur noch 20 Pozent der bisherigen Anweisungen
Solche Situationen wird es künftig nicht mehr geben. Dann entscheidet allein der Instinkt des Rennfahrers. „Jetzt werden solche Momente definitiv interessanter“, glaubt auch Rosberg „Wir bekommen nur noch 20 Prozent der bisherigen Anweisungen über Funk. Das ist schon eine massive Änderung.“ Ex-Technikchef Gary Anders glaubt, dass in der Tat Nico Rosberg von der neuen Regel profitieren wird. „Lewis hat bislang um mehr Ratschläge via Boxenfunk gebeten“, erklärt der BBC-Experte, „während Nico im Auto selbstständiger wirkt und mehr mitdenkt.“ Hamilton will diese Argumentation indes nicht gelten lassen. „Es wird jetzt zwar etwas schwieriger, was die Strategien angeht. Im Kart hatten wir aber auch keine Daten - und ich war trotzdem schnell.“
Mehr dazu hier: Die Mercedes-Stars vor dem Nachtrennen in Singapur
Service-Links