Die heiligen Hallen von Mercedes in Fellbach. Hier bewahrt die Marke mit dem Stern ihre Rennsportgeschichte auf. Vom Vorkriegs-Renner über den W196 bis hin zum McLaren-Mercedes stehen hier mehrere hundert Rennwagen. Am Ende der Reihe blitzt ein Silberpfeil aus dem Jahr 2010. Die Frage nach dem Fahrer war eigentlich überflüssig. „Na klar ist das auch meiner gewesen“, stellt Nico Rosberg den Empörten spielend im Gespräch mit AUTO BILD MOTORSPORT fest. „Jeder Silberpfeil der Neuzeit war meiner. Und das wird nun auch erst mal so bleiben.“ Rosberg lacht stolz über die gelungene Pointe.

Partnerschaft geht weiter

Denn heute, kurz vorm Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring, hat Mercedes den Vertrag mit dem 29-Jährigen verlängert. Insider spekulieren über einen Kontrakt bis 2017 – der über mehrere Optionen bis 2019 erweitert werden kann. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: „Bei uns passt es einfach. Deshalb ist unser Anspruch, diese Partnerschaft über mehrere Jahre zu verlängern. Wir haben bewusst vermieden zu sagen wie lang das ist, denn im allerbesten Fall wird das bis in den Sankt-Nimmerleins-Tag weitergehen wollen. So gut ist die Harmonie, die wir im Team mittlerweile haben.“

Kontinuität im Vordergrund

Mercedes
Rosberg & der Silberpfeil: Diese Liebesgeschichte passt einfach wie die Faust aufs Auge...
Rosberg hat in den kommenden Jahren Großes vor. „Wir haben die Möglichkeit über Jahre hinweg dominant zu sein“, sagt er. „Auch wir sind noch nicht perfekt und können uns noch steigern. Wir wollen noch besser, stärker und dominanter werden und geben uns nicht damit zufrieden, wo wir sind.“ Das Zauberwort dafür ist Kontinuität. Deshalb jetzt auch die Vertragsverlängerung mit Rosberg. „Nico ist ein essentieller Bestandteil der Entwicklung dieses Teams“, bekräftigt Toto Wolff. „Und dass wir heute um die WM fahren, ist zu einem großen Teil auch ihm zu verdanken. Das ist genau das, was dieses Team braucht. Kontinuität.“

Historie lässt Augen leuchten

Rosberg geht zwischen den alten und aktuellen Rennautos auf und ab. Er macht ein Selfie vor einem Uhlenhaut-Coupé. Er staunt über einen silbernen W25 von 1934. Wenn er sich freut, wirkt der 29-Jährige mittlerweile verheiratete Formel-1-Star immer noch wie ein kleiner euphorischer Junge. „Wenn ich diese Rennsportgeschichte sehe“, setzt er ungefragt noch einen drauf, „diese ganzen alten Autos. Das weiterführen zu können, die Silberpfeil-Historie fortzusetzen; das macht mich wirklich sehr stolz.“

Traumwoche dauert an

Selbst hat der gebürtige Wiesbadener keinen Silberpfeil in der Garage. Mercedes verschenkt keine Rennautos. Noch nicht. „Schön wäre das natürlich“, träumt er von einem Geschenk zum möglichen ersten WM-Titel. „Aber noch lieber wäre mir ein Oldtimer. Erst recht, seit ich mit einem roten Mercedes SL280 von David Coulthard zu meiner Hochzeit am vergangenen Freitag gefahren bin.“ Hochzeit, der Fußball-WM-Titel für Deutschland, die Vertragsverlängerung. Nur ein Sieg beim Heimrennen in Hockenheim kann Rosbergs Traumwoche noch toppen.
Rosberg verlängert bei Mercedes: Langfristiger Vertrag mit den Silberpfeilen