Formel 1: Safety-Car-Fahrer
„Hamilton ist oft im toten Winkel“

—
Bernd Mayländer ist der Fahrer des Safety-Cars. Im Gespräch mit AUTO BILD MOTORSPORT gibt er exklusive Einblicke in seinen Job.
Mit mehr als 700 Führungsrunden (entspricht mehr als zehn GP-Distanzen) lag er öfter an der Spitze des Formel-1-Feldes als zwölf Weltmeister. Und doch wird stets über sein Tempo gemeckert. Bernd Mayländer ist der Fahrer des Safety-Cars in der Formel 1, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn eine Gefahrensituation es nötig macht, das Feld zusammenzuführen und das Tempo zu drosseln.
Das neue Safety Car von Bernd Mayländer: Die technischen Details
„Ich habe aber volles Verständnis dafür“, sagt der Deutsche zum Nörgeln der F1-Stars gelassen. „Die Fahrer wollen immer volles Tempo, damit ihre Reifen nicht so sehr abkühlen. Sie motzen dann zwar über Funk, aber hinterher nicht mehr. Offiziell hat sich noch niemand bei mir beschwert.“

Mayländer drehte schon mehr als 700 Führungsrunden
Das Verhalten der Fahrer hinter dem Safety-Car unterscheidet sich deutlich. Mayländer: „Lewis Hamilton zackt extrem hinter mir umher. Er ist oft im toten Winkel, und ich muss verdammt aufpassen, weil ich manchmal nicht weiß, wo er ist. Nico Rosberg dagegen war sehr smart. Auch Michael Schumacher war angenehm im Rückspiegel.“
Verrückte Zahlen zu Mayländers Safety-Car-Ära: HIER
Weil Mayländer, ein Ex-DTM-Pilot, auch bei Sturzregen auf die Strecke geschickt wird, erlebte er selbst schon brisante Situationen. Mayländer: „Da war der Gewitterregen am Nürburgring 2007. Ich wartete mal wieder am Ende der Boxenausfahrt, um das Feld einzusammeln. Plötzlich sehe ich Liuzzi im Toro Rosso rückwärts auf mich zufliegen. Ich gab Vollgas und habe mein Heil in der Flucht gesucht. Er wäre sonst frontal in mich eingeschlagen.“
Warum Vettel viel Humor hat und weitere spannende Anekdoten aus dem Leben des Safety-Car-Fahrers können Sie in der aktuellen Ausgabe von AUTO BILD MOTORSPORT nachlesen.
Service-Links