Wenn Sebastian Vettel Ende November in den Ruhestand geht, verabschiedet sich einer der erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Mit vier WM-Titeln und 5 Siegen liegt der Heppenheimer auf Rang drei der ewigen Bestenliste. Nur Michael Schumacher und Lewis Hamilton haben mehr Siege und Titel.
Vettels Karriere ist von vielen Höhen gekennzeichnet, aber auch von Tiefen. In seinem ersten Rennen (BMW-Sauber/GP USA 2007) wurde er gleich Achter, 2008 holte er im Toro Rosso in Monza seinen ersten Sieg. Der erste Titel folgte 2010 mit Red Bull in Abu Dhabi – vier weitere sollten folgen. Dann der Wechsel zu Ferrari.
Bis 2018 fuhr Vettel regelmäßig um weitere Titel. Ab 2019 ging es mit einem Ferrari, der ungewöhnlich schnell auf den Geraden aber langsam in den Kurven war, kontinuierlich bergab. Der Tiefpunkt in Rot; WM-Platz 13 im Jahr 2020.
Sebastian Vettel beendet Ende des Jahres seine Formel-1-Karriere.
Bild: Aston Martin

Doch auch der Wechsel zu Aston Martin brachte keine Besserung: Der grüne Renner war nie konkurrenzfähig. Ein zweiter Platz in Ungarn 2021 wurde Vettel wegen zu wenig Sprit im Tank nachträglich aberkannt. Frustriert entschied er vor dem GP Ungarn 2022, den Helm Ende des Jahres an den Nagel zu hängen.
Was bleibt, sind die ganz großen Rivalitäten. Gefragt nach seinen größten Widersachern muss Vettel deshalb nicht lange überlegen. In einem Interview auf der Aston Martin-Homepage sagt er: „Lewis (Hamilton, Anm. d. Red.), vor allem während meiner Zeit bei Ferrari. Lewis war schon immer ganz vorne mit dabei.“ Zweimal machte der Brite Vettel den Titel im direkten Duell streitig und hatte sowohl 2017 als auch 2018 das bessere Ende für sich.
Vettel weiter: „Davor war es wahrscheinlich Fernando (Alonso, d. Red.), als er noch bei Ferrari fuhr.“ Allein: Sowohl 2010 als auch 2012 hatte der Weltmeister von 2005 und 2006 im WM-Finale gegen Vettel das Nachsehen.
Kurios: Ausgerechnet der Spanier wird Vettel im nächsten Jahr bei Aston Martin beerben. Einen Ratschlag gibt der Deutsche seinem ehemaligen Erzrivalen indes nicht mit auf den Weg. „Fernando braucht keinen Rat“, sagt er. „Ich bin mir auch nicht sicher, ob er irgendwelche Ratschläge annimmt, aber er braucht sie sowieso nicht. Er ist schon so lange dabei und hat so viel gesehen. Er wird es gut machen.”

Von

Bianca Garloff