Formel 1: Sebastian Vettel
Alonso-Podium! Kam Vettels Rücktritt zu früh?

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Aston Martin überzeugte in Bahrain mit Platz drei und sechs. Was muss Sebastian Vettel jetzt denken?
Bild: Aston Martin
Zwei Jahre Aufbauarbeit hat Sebastian Vettel (35) bei Aston Martin geleistet, den Erfolg streicht jetzt Fernando Alonso ein. Platz drei in Bahrain macht den Doppelweltmeister zum ersten Verfolger Red Bulls. Für Insider kommt das nicht überraschend: Intern zeichnete sich bereits 2022 ab, dass die Mannschaft mit Sitz in Silverstone 2023 einen großen Schritt nach vorne machen würde.
Von Red Bull hat Teambesitzer Lawrence Stroll nicht nur Technikdirektor Dan Fallows weggelotst, sondern insgesamt sieben Ingenieure. Schon die B-Version des letztjährigen AMR 22 wies unverkennbare Ähnlichkeiten zum Red Bull auf. Auch in diesem Jahr sind Parallelen zu erkennen.
Deshalb bezeichneten die Red Bull-Stars Max Verstappen und Sergio Perez den in Bahrain Drittplatzierten Fernando Alonso in der Pressekonferenz bereits scherzhaft als Red Bull-Piloten. Auch Red Bull-Chefberater Helmut Marko frotzelt: „Fallows und einige andere Mitarbeiter haben offenbar ein gutes Gedächtnis.“
Dennoch freut sich Verstappen für Alonso, wünscht dem Spanier sogar den Kampf um Siege: „Er hat ein paar Jahre hinter sich, in denen er nicht wirklich die Möglichkeit hatte, an der Spitze zu kämpfen“, rekapituliert der Niederländer. „Bei Aston Martin haben sie den Spirit und den Antrieb, sie wollen gewinnen und sie haben viele gute Leute eingestellt. Ich denke also, dass es für sie nur besser werden kann.“

Vettel leistete für Aston Martin entscheidende Aufbauarbeit.
Bild: Aston Martin
Scheinbar längst vergessen ist indes Sebastian Vettel. Der Heppenheimer gurkte zwei Jahre im grünen Renner fast nur hinterher und leistete entscheidende Aufbauarbeit. Der Heppenheimer trat Ende 2022 zurück, reiste zuletzt mit dem Wohnmobil und der Familie durch Nordeuropa. Ob er das Rennen gesehen hat, ist unbekannt. Ebenso, ob der seinen Rücktritt angesichts der Umstände bereut.
Ralf Schumacher glaubt, dass Vettel sehr wohl ein mulmiges Gefühl beschleichen dürfte. „Ich denke schon“, sagt der Sky-Experte. „Auf der anderen Seite wird er froh sein, zuhause zu sein, den Stress nicht zu haben. Es war auch im Team nicht immer so einfach. Aber klar: Es ist der Wunsch jedes Fahrers, so einen Saisonstart zu feiern.“
Hans-Joachim Stuck kann diese Sichtweise zwar nachvollziehen, sieht das ganze aber aus einem anderen Blickwinkel: „Er hat einen neuen Weg in seinem Leben eingeschlagen“, stellt der ehemalige DMSB-Boss bei Eurosport fest. „Für lange Zeit war er mega erfolgreich. Wenn er sich dann dazu entscheidet, sich um seine Familie zu kümmern und ein anderes Leben zu führen, muss er das auch konsequent durchziehen. An seiner Stelle würde ich mich eher für Aston Martin freuen - weil es unter anderem seine Arbeit ist, dass sie nun vorne mitfahren.“
Nach unseren Informationen geht Vettel derzeit ganz im Familienleben auf. Wahrscheinlich also, dass Stucks Einschätzung voll ins Schwarze trifft.
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