Die Zahlen sind alarmierend: Seit 1989 hat sich das Formel-1-Feld halbiert, von 20 auf nur noch zehn Teams! Und Neueinsteiger sind nicht in Sicht. Mit dem Aus des Manor-Teams sind 26 Rennställe seither verschwunden. Nur 15 sind eingestiegen, 27 Mal musste ein Team verkauft werden, um zu überleben. Auch die aktuellen Mannschaften bringen es auf insgesamt 15 Besitzerwechsel, zuletzt wurde das Lotus-Team von Renault gekauft. Es hätte sonst dicht machen müssen. 24 seriöse Formel-1-Projekte kamen nie zustande, weil die Kosten eine zu hohe Hürde waren.
Manor
Das Larrousse-Team ist eines der 26 verschwundenen Teams
Der Vorteil: Die zehn verbliebenen Teams sind allesamt stark genug für das Mittelfeld. Hinterbänklerteams gibt es nicht mehr. Rennställe wie Life oder Andrea Moda, die Rückstände im zweistelligen Sekundenbereich auf den Vorletzten aufzeigten, sind ausgesiebt. Doch auch Teams wie die Scuderia Italia oder Osella, die zwar nicht lange in der Formel 1 überlebten, in dieser Zeit aber sogar Podestplätze sammelten, sind verschwunden. Genauso zahlreiche Traditionsteams wie Arrows, Brabham oder Lotus, die teilweise sogar Weltmeisterschaften gewannen.
Mehr Teams bieten drei große Vorteile: Zum einen mehr Action auf der Strecke, zum anderen aber auch mehr Chancen für Nachwuchsfahrer auf ein Formel-1-Cockpit. Gäbe es auch 2017 wie 1989 20 Teams, wären 20 zusätzliche Cockpits zu vergeben. Zum fünften Mal in Folge schafft der GP2-Meister nicht den direkten Aufstieg in die Formel 1. Das liegt auch an den wenigen verfügbaren Formel-1-Sitzen. Und drittens ist der Kampf David gegen Goliath, also kleines Privatteam gegen die große Werksmannschaft, ein Element, das seit jeher die Fans fesselt.
Es gibt zahlreiche Gründe für den Teamschwund in der Königsklasse des Motorsports. Sie alle lassen sich auf drei Nenner zurückführen: Die Kosten sind zu hoch, die Geldverteilung zu ungerecht, die Professionalität zu extrem. Für Rennteams aus anderen Serien ist der Schritt in die Formel 1 kaum mehr zu stemmen. Heute gehören die Teams Investorengruppen, Herstellern oder Konzernen.
In der Bildergalerie haben wir alle 25 Teams zusammengetragen, die seit 1989 ausgestiegen sind. 

Von

Michael Zeitler