Formel 1: Teamsterben akut
26 Teams in 30 Jahren pleite

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Sieben Jahre kämpfte das Manor-Team um die letzten Plätze und das Überleben in der Formel 1. Jetzt ist Schluss. Wie für 25 andere Teams in den letzten 30 Jahren.
Bild: Picture-alliance / Getty Images / Hersteller / privat
Die Zahlen sind alarmierend: Seit 1989 hat sich das Formel-1-Feld halbiert, von 20 auf nur noch zehn Teams! Und Neueinsteiger sind nicht in Sicht. Mit dem Aus des Manor-Teams sind 26 Rennställe seither verschwunden. Nur 15 sind eingestiegen, 27 Mal musste ein Team verkauft werden, um zu überleben. Auch die aktuellen Mannschaften bringen es auf insgesamt 15 Besitzerwechsel, zuletzt wurde das Lotus-Team von Renault gekauft. Es hätte sonst dicht machen müssen. 24 seriöse Formel-1-Projekte kamen nie zustande, weil die Kosten eine zu hohe Hürde waren.

Das Larrousse-Team ist eines der 26 verschwundenen Teams
Mehr Teams bieten drei große Vorteile: Zum einen mehr Action auf der Strecke, zum anderen aber auch mehr Chancen für Nachwuchsfahrer auf ein Formel-1-Cockpit. Gäbe es auch 2017 wie 1989 20 Teams, wären 20 zusätzliche Cockpits zu vergeben. Zum fünften Mal in Folge schafft der GP2-Meister nicht den direkten Aufstieg in die Formel 1. Das liegt auch an den wenigen verfügbaren Formel-1-Sitzen. Und drittens ist der Kampf David gegen Goliath, also kleines Privatteam gegen die große Werksmannschaft, ein Element, das seit jeher die Fans fesselt.
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Es gibt zahlreiche Gründe für den Teamschwund in der Königsklasse des Motorsports. Sie alle lassen sich auf drei Nenner zurückführen: Die Kosten sind zu hoch, die Geldverteilung zu ungerecht, die Professionalität zu extrem. Für Rennteams aus anderen Serien ist der Schritt in die Formel 1 kaum mehr zu stemmen. Heute gehören die Teams Investorengruppen, Herstellern oder Konzernen.
In der Bildergalerie haben wir alle 25 Teams zusammengetragen, die seit 1989 ausgestiegen sind.
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