Formel-1-Technik
Fehlstart für die neuen Regeln

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Die FIA beugt sich den Technikern: Anders als geplant, bleiben 2004 Starts mit Traktionskontrolle möglich. Dank technischem Hintertürchen.
Die Fans hofften und frohlockten: endlich wieder manuelle Starts ohne Traktionskontrolle 2004. Endlich keine Starts vom Computer gesteuert, sondern von den Fahrern von Hand und mit Fuß geleistet. Endlich wieder durchdrehende Räder, qualmende Reifen und individuelle Fehler.
Zumindest bis Tempo 100, also in den ersten zwei Sekunden des Rennens, so die neue Regel, sollte dies das neue Szenario sein. Doch ein Techniker der Elektronikfirma Magneti Marelli (Partner von Ferrari, Sauber, Toyota und Renault) gibt kurz vor Inkrafttreten der neuen Regel zu: "Alle werden weiterhin mit Traktionskontrolle starten." Zumindest mit einer Variante davon, denn mit Hilfe des Speedlimiters (Tempomat) für die Boxengasse können die Teams eine Maximaldrehzahl vorgeben und den im ersten Gang besonders hohen Leistungsüberschuss trotz Vollgasstellung zügeln.
Mit anderen Worten: Die Fahrer geben Vollgas, aber der Motor nicht. Dadurch kommen nur 12.000 Touren bei den Hinterrädern an – anstelle von fast 19.000 möglichen. Die Räder drehen also weit weniger durch. Der Start gelingt mit größerer Sicherheit, obwohl neuerdings bis 100 km/h der erste, also stärkste Gang in Arbeit bleiben muss.
Sauber-Pilot Giancarlo Fisichella bestätigt: "Ja, ich werde beim Start Vollgas geben, wie bisher auch. Wir brauchen den Radschlupf nicht mit dem Gasfuß zu regulieren." Toyota-Technik-Guru Norbert Kreyer erklärt die Hintertür: "Es gab Bedenken der Motorenhersteller. Sie befürchteten, beim Start würden die Fahrer aus Angst vor Motorplatzern die 2004 stärker strapazierten Aggregate schonen und so abwürgen. Deshalb ist es seitens der FIA erlaubt worden, den Motor beim Start zu "cutten", also durch Zündunterbrechung bzw. reduzierte Benzineinspritzung die Leistung zu mindern. Verboten bleibt indes, den Radschlupf etwa durch Messung des Drehmoments am Antrieb elektronisch permanent anzupassen. Das heißt: Wir werden gute Starts sehen, aber keine optimalen.
Zumindest bis Tempo 100, also in den ersten zwei Sekunden des Rennens, so die neue Regel, sollte dies das neue Szenario sein. Doch ein Techniker der Elektronikfirma Magneti Marelli (Partner von Ferrari, Sauber, Toyota und Renault) gibt kurz vor Inkrafttreten der neuen Regel zu: "Alle werden weiterhin mit Traktionskontrolle starten." Zumindest mit einer Variante davon, denn mit Hilfe des Speedlimiters (Tempomat) für die Boxengasse können die Teams eine Maximaldrehzahl vorgeben und den im ersten Gang besonders hohen Leistungsüberschuss trotz Vollgasstellung zügeln.
Mit anderen Worten: Die Fahrer geben Vollgas, aber der Motor nicht. Dadurch kommen nur 12.000 Touren bei den Hinterrädern an – anstelle von fast 19.000 möglichen. Die Räder drehen also weit weniger durch. Der Start gelingt mit größerer Sicherheit, obwohl neuerdings bis 100 km/h der erste, also stärkste Gang in Arbeit bleiben muss.
Sauber-Pilot Giancarlo Fisichella bestätigt: "Ja, ich werde beim Start Vollgas geben, wie bisher auch. Wir brauchen den Radschlupf nicht mit dem Gasfuß zu regulieren." Toyota-Technik-Guru Norbert Kreyer erklärt die Hintertür: "Es gab Bedenken der Motorenhersteller. Sie befürchteten, beim Start würden die Fahrer aus Angst vor Motorplatzern die 2004 stärker strapazierten Aggregate schonen und so abwürgen. Deshalb ist es seitens der FIA erlaubt worden, den Motor beim Start zu "cutten", also durch Zündunterbrechung bzw. reduzierte Benzineinspritzung die Leistung zu mindern. Verboten bleibt indes, den Radschlupf etwa durch Messung des Drehmoments am Antrieb elektronisch permanent anzupassen. Das heißt: Wir werden gute Starts sehen, aber keine optimalen.
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